Inhalt

Kita "Rappelkiste"

Leiterin: Frau Anne Gemmel


Newsletter Kita Glienicke

Newsletter Januar & Februar 2024

Speisepläne

Unsere Konzeption

Einrichtungskonzeption


Gliederung

1 Der Träger unserer Einrichtung

1.1 Das Bild von Kindertageseinrichtungen 
1.2 Das Bild vom Kind
1.3 Die Umsetzung des Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsauftrages
1.4 Pädagogisches Handeln, Werte und Haltungen
1.5 Partizipation – Teilhabe und Mitbestimmung von Kindern und Eltern
1.6 Sicherung des Kindeswohls

2 Gesetzliche Grundlagen

3 Rahmenbedingungen

3.1 Öffnungszeiten
3.2 Räumliche Gegebenheiten
3.3 Gruppenstrukturen
3.4 Das Team und die Rolle der Pädagogen
3.5 Der Raum als 3. Pädagoge
3.6 Exemplarischer Tagesablauf 
3.7 Neuaufnahmen
3.8 Eingewöhnung
3.9 Küche

4 Pädagogische Ziele und Schwerpunkte

4.1 Pädagogischer Ansatz
4.2 Ziele der pädagogischen Arbeit
4.3 Planung, Beobachtung und Dokumentation von Bildungsprozessen
4.4 Projektarbeit
4.5 Sprachförderung
4.6 Partizipationsangebote
4.7 Öffentlichkeitsarbeit
4.8 Ackerkita

5 Elternarbeit

5.1 Grundsätze
5.2 Beteiligung von Eltern
6 Qualitätsentwicklung/Qualitätssicherung
6.1 Pädagogische Qualitätssicherung
6.3 Beschwerdemanagement
7 Kooperationspartner der Einrichtung
8 Literaturverzeichnis
9 Impressum


1 Der Träger unserer Einrichtung

Der Träger unserer Einrichtung ist die Gemeinde Rietz-Neuendorf und wird vom Bürgermeister Herrn Radzio geführt. Die Gemeinde Rietz- Neuendorf führt außer unserer Einrichtung noch drei weitere Kindertagesstätten und einen Hort. Diese befinden sich in Pfaffendorf, Buckow und Görzig.

Frau Martina Wulff

Kita / Schule

Fürstenwalder Straße 1
15848 Rietz-Neuendorf


1.1 Das Bild von Kindertageseinrichtungen

Die Kindertagesstätte fördert den Bildungsprozess von Kindern. Kinder lernen voneinander, miteinander - insbesondere in Gruppen: „Der Lernzu-wachs des einen Kindes ist das Lernpotential des anderen Kindes“ (nach G. Feuser). Diese eröffnen insbesondere Kindern aus Familien mit wenigen Mitgliedern / Geschwistern / Bezugspersonen wichtige Erfahrungen im Sozialbereich. Für sie ergänzt der Gruppenprozess den familiären Erfahrungsraum. Kindertagesstätten sind nicht nur Reaktionen auf die Bedingungen der Arbeitswelt. Sie sind Bildungseinrichtungen im kindlichen Entwicklungsprozess. 

Die Kindertagesstätte ist ein familienergänzendes Angebot, das sich in Konzeption und Praxis auf wandelnde Bedürfnisse in Familien (Alleinerziehende, Einkindfamilien, berufstätige Mütter, etc.) einstellt, insbesondere auf die durch den Berufsalltag vorgegebenen Bedingungen; Erziehungsberechtigte in ihren familiären Verpflichtungen stützt, aber nicht aus der Verantwortung entlässt; Erziehungsberechtigte weitgehend zum Einblick und zur Mitarbeit einlädt und aber nicht immer für alle Lebenslagen Unterstützung anbieten kann. Dennoch hören oder erspüren MitarbeiterInnen oft die Nöte der Familien. Wenn Träger und Leitung der Kindertagesstätte Strukturen aufbauen, können die MitarbeiterInnen Brücken zu ergänzenden Hilfen und Helfern nutzen z.B. Vernetzung mit Erziehungsberatungsstellen, Allgemeiner Sozialdienst, Hilfen zur Erziehung.

Unsere Kindertagesstätte entwickelte mit Blick auf die Bedürfnisse und Chancen des Umfelds Angebote, die für Kinder und ihre Familien attraktiv sind. Je unverwechselbarer unser Profil ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich die Einrichtung auch als wiedererkennbar und konkurrenzfähig erweist.

1.2 Das Bild vom Kind

„Unser Bild vom Kind ist ein sehr fröhliches, heiteres und optimistisches. Es ist aber auch ein Bild, das Unterstützung nötig macht und das Raum für Kinder offenhält.“ erklärt Malaguzzi im Jahr 1991 (nach Donath, 1992, S. 18 in Wilmsmeier, 2003).

Das Kind ist der wichtigste Akteur seiner eigenen Entwicklung. Von Geburt an nutzt es dafür die Wechselbeziehung zu seiner Umwelt. Es entscheidet selbst, ob und in welchem Umfang es sich mit der Welt auseinandersetzen will. Es hat Gründe, in einer konkreten Lebenssituation etwas Bestimmtes zu tun und anderes zu lassen, etwas zu beeinflussen oder unbeeinflusst zu belassen. Es eignet sich individuell einen Ausschnitt der Welt an. So wird jedes Kind zu einer unverwechselbaren Persönlichkeit. Kinder werden in unseren Einrichtungen als eigenständige Wesen anerkannt, die etwas zu sagen, die eine sehr komplexe und gut begründete „Weltanschauung“ haben. 

Unsere Einrichtung ist ein Ort, wo Achtung und Anerkennung auf das Kind überfließen. Wir richten unsere Aufmerksamkeit nicht darauf, zu sehen, was das Kind noch nicht kann, sondern wir vertrauen auf die Kompetenzen des Kindes und unterstützen es dabei, diese in einer lebendigen Beziehung zu ihrer Umwelt weiterzuentwickeln. Das Kind konstruiert seine Wirklichkeit in der Auseinandersetzung mit anderen. Insbesondere im Austausch mit anderen Kindern, aber auch mit Erwachsenen zeigt es sich als sozialer
Konstruktivist.

1.3 Die Umsetzung des Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsauftrages

Der Schwerpunkt des Bildungsauftrages von Kindertageseinrichtungen liegt in einer frühzeitigen Stärkung individueller Kompetenzen und Lerndispositionen, der Erweiterung, Unterstützung sowie Herausforderung des kindlichen Forscherdranges, in der
Werteerziehung, in der Förderung das Lernen zu lernen und der Weltaneignung. Unser Bildungsplan hat dabei insbesondere die Aufgabe, die Grundlagen für eine frühe und individuelle Förderung der Kinder zu schaffen. Das Bildungsprogramm „Grundsätze der
elementaren Bildung in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung im Land Brandenburg“ stellt ein hilfreiches Instrument für die Gestaltung und Evaluierung der pädagogischen Arbeit dar und bietet vielfältige Anregungen für eine wertvolle pädagogische Arbeit bei der Umsetzung des Bildungsauftrages.

1.4 Pädagogisches Handeln, Werte und Haltungen

Grundlage für die Gestaltung des pädagogischen Handelns sind die Leitlinien und Werte des Bildungsprogramms „Grundsätze elementarer Bildung in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung im Land Brandenburg“ in Verbindung mit Gesetzen und Verordnungen
für Kindertagesstätten. Sie gelten für den Umgang mit den Kindern ebenso wie für die Kommunikation im Team und mit den Eltern. Im Mittelpunkt jedes Handelns steht dabei das Kind als eigenständige Persönlichkeit.

Die von den ErzieherInnen auf der Grundlage ihrer Beobachtungen und ihres Fachwissens erkannten Entwicklungsziele für jedes Kind und die Gruppe, müssen in Einklang gebracht werden mit denen, von den Kindern ausgehenden Impulsen in ihren Selbstbildungsprozessen.Eine anregende Bildungsumgebung in der Kindertagesstätte, in der alle Bildungsbereiche berücksichtigt werden, ermöglicht den Kindern, die Chance zur Selbstbildung eigenständig zu nutzen.

Alle unsere Pädagogen unterstützen die Kinder mit Anregungen und Herausforderungen, mit Empathie und Intuition, in ihren Entwicklungs- und Bildungsschritten. Die Bildungsbereiche des Bildungsprogramms Land Brandenburg werden nicht als einzelne „Fächer“ mit eigenständiger Didaktik bearbeitet, sondern sind integriert in die Selbstbildungsprozesse der Kinder und in die Bildungsumwelt der Kinder.

Ausgangspunkt bei der Themenwahl der täglichen Arbeit mit den Kindern ist die Lebenswelt der Kinder und ihrer Familien. Das methodische Vorgehen der ErzieherInnen ist gekennzeichnet durch die Unterstützung des individuellen und forschenden Lernens der Kinder und durch die Erweiterung von Partizipationsmöglichkeiten im Alltag. Im Wesentlichen geschieht dies im Spiel im sprachlichen und nonverbalen Austausch, im Experimentieren und im Gestalten. Medien, Materialien, Zahlen, Schrift und Zeichen stammen so weit wie möglich aus dem Alltag von Kindern und Erwachsenen.

Kinder brauchen Orientierung durch Strukturen, Regeln und Rituale, die zu einem ausgewogenen Verhältnis von Geborgenheit und Freiheit, Selbstbestimmungen und Grenzsetzungen beitragen. Sie sind vorgegeben durch die Gestaltung der Einrichtung, der
Räume und des Tagesablaufes und werden sie durch Regeln der Kindertagesstätte, der Gruppe sowie verschiedene Rituale im Tagesablauf (Begrüßung, Morgenkreis, Tischspruch, Geburtstagsfeiern, etc.) bestimmt.

1.5 Partizipation - Teilhabe und Mitbestimmung von Kindern und Eltern

Partizipation von Kindern verlangt von den Erwachsenen einen Perspektivwechsel. Kinder als Träger von Rechten wahr und ernst zu nehmen, bedeutet Routinen zu hinterfragen und neue Wege zu gehen. Demokratie lernt man, indem man sie praktiziert. Deshalb muss sich das Team der Einrichtung darüber verständigen, worüber Kinder mitentscheiden sollen und worüber nicht und dies den Kindern wahrnehmbar und erfahrbar darstellen. In einer demokratisch funktionierenden Gruppe und Kindertagesstätte können Kinder erleben, dass es um ihre Interessen geht, dass Themen für sie Sinn und Bedeutung haben müssen und dass ihre Freuden, Sorgen und Nöte auf offene Ohren und Augen treffen.

Jede Kindertagesstätte ist verpflichtet, das verbriefte Recht der Kinder, „… entsprechend ihrem Entwicklungsstand in allen sie betreffenden Entscheidungen der öffentlichen Jugendhilfe beteiligt zu werden…“ (§8 SGB VIII), in gelebte Praxis umzusetzen. Um derartige Arbeitsweisen zu installieren, muss die Bildungswelt in der Kindertagesstätte so sein, dass Kinder die Fähigkeit zur Gestaltung ihrer Lebensverhältnisse erproben, sich Wissen zum Verstehen der Welt und ihrer selbst aneignen zu können, die Chance haben, ihre Bedürfnisse zu erkennen und auszudrücken als auch in einen Dialog mit anderen Kindern und Erwachsenen zu treten.

1.6 Sicherung des Kindeswohls

Prävention und Intervention zur Sicherung des Kindeswohls bedeutet, das Wohl aller Kinder vorausplanend zu schützen und bei Gefährdung im Einzelfall alles zur Beendigung/Vermeidung zu unternehmen. Kindeswohl als unbestimmter Rechtsbegriff muss
unter verschiedenen Kriterien immer wieder im Einzelfall angemessen werden. Die verschiedenen Formen der Kindeswohlgefährdung werden in der Fachliteratur und in empirischen Studien eingehend behandelt.

Nach §13 StGB sind alle Mitarbeiter der Jugendhilfe Träger in einer Garantenpflicht: Sie garantieren, dass bei einem Kind kein Schaden entsteht und dürfen es nicht unterlassen, Maßnahmen zu ergreifen, die das Kind schützen. Dem Auftrag zur Wahrnehmung des
Kinderschutzes und seiner Umsetzung, liegt eine breite Palette gesetzlicher Regelungen zu Grunde (siehe auch §8 SGB VIII). Einstimmig wird darin deutlich, dass die Sicherung des Kindeswohles bei der Wahrnehmung des Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrages in der Kindertagesbetreuung oberste Priorität hat.

Die Wahrnehmung des Schutzauftrages in den Kindertagesstätten der Kita „Rappelkiste“ erfolgt im Rahmen der vorhandenen Ressourcen unter größtmöglicher Sorgfaltspflicht. Alle unsere Mitarbeiter sind verpflichtet, bei einem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung das Risiko abzuklären und dazu verschiedene Schritte einzuleiten.

Wesentliche Gefährdungsmerkmale in Kombination mit anderen gewichtigen Merkmalen wie, stark mangelnde Körperhygiene, verdächtige Symptome am Kind die körperliche Gewaltanwendung nahelegen, selbst- bzw. fremdverletzendes Verhalten, die Ablehnung von Gesprächen und/oder eine fehlende Zugänglichkeit der Eltern im Gespräch mit den Pädagogen, müssen erkannt und benannt werden. Die ErzieherInnen der Kindertagesstätte können und müssen diese „frühen Signale“ bemerken und unter Einbeziehung von Eltern und Kindern, wenn nötig in Kooperation mit anderen Institutionen, unterstützend und schützend tätig werden. 


2 Gesetzliche Grundlagen

Das Konzept unserer Kindertagesstätte basiert auf den rechtlichen Grundlagen und Forderungen der einzelnen Bundesländer, standortspezifischen Vorgaben, dem Sozialgesetzbuch VIII, insbesondere dessen §§22 bis 24 (SGB VIII). Das Bildungsprogramm „Grundsätze der elementaren Bildung in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung im Land Brandenburg“ mit seinen Bildungsbereichen ist Grundlage für die Planung der pädagogischen Arbeit. Angebote für das Lernen in diesen Bildungsbereichen finden sich in Funktionsräumen der Einrichtung.

In diesem Kontext beschreibt sich der Auftrag unserer Kindertagesstätte wie folgt: Kindertagesstätten sind sozialpädagogische Einrichtungen und haben neben der Betreuungsaufgabe einen eigenständigen Erziehungs- und Bildungsauftrag als Elementarstufe des Bildungssystems. Die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes, die Beratung und die Information der Erziehungsberechtigten sind von wesentlicher Bedeutung; die Kindertagesstätten ergänzen und unterstützen auf diese Weise die Erziehung des Kindes in der Familie. Die Kindertagesstätten haben ihren Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag im ständigen Kontakt mit der Familie und mit anderen Erziehungsberechtigten durchzuführen und haben insbesondere die Lebenssituation jedes Kindes zu berücksichtigen. Das bedeutet für uns:

  • dem Kind zur größtmöglichen Selbstständigkeit und Eigenaktivität zu verhelfen,
  • seine Lernfreude anzuregen und zu stärken,
  • dem Kind zu ermöglichen, seine emotionalen Kräfte aufzubauen,
  • die schöpferischen Fähigkeiten des Kindes unter Berücksichtigung seiner individuellen Neigungen und Begabungen zu fördern, 
  • dem Kind Grundwissen über seinen Körper zu vermitteln und seine körperliche Entwicklung zu fördern,
  • die Entfaltung der geistigen Fähigkeiten, Neigungen und Bedürfnisse des Kindes zu unterstützen und ihm dabei durch ein breites Angebot von Erfahrungsmöglichkeiten elementare Kenntnisse von der Umwelt zu vermitteln.

Die Kindertagesstätten haben dabei die Aufgabe, das Kind unterschiedliche soziale Verhaltensweisen, Situationen und Probleme bewusst erleben zu lassen und jedem einzelnen Kind die Möglichkeit zu geben, seine eigene soziale Rolle innerhalb der Gruppe zu erfahren, wobei ein partnerschaftliches, gewaltfreies und gleichberechtigtes Miteinander, erlernt werden soll. Die frühkindliche Bildung hat die Grundlagen für das lebenslange Lernen zu legen. Weil die Aufnahmebereitschaft, die Entdeckerfreude und Lernlust in den ersten Jahren außerordentlich hoch sind, kommt gerade dieser Phase im lebenslangen Lernprozess eine entscheidende Bedeutung zu. Zur Wahrnehmung des Betreuungs-, Bildungs- und Erziehungsauftrages unserer Einrichtungen unter Berücksichtigung aller Bildungsbereiche und der individuellen Förderung der uns anvertrauten Kinder stellen eine entscheidende Grundlage und Leitfaden für die Gestaltung unserer pädagogischen Arbeit dar.


3 Rahmenbedingungen

3.1 Öffnungszeiten der Einrichtung

Momentan hat unsere Kindertagesstätte von 6.30 Uhr – 17.00 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeiten werden vom Träger festgelegt und richten sich nach den Bedürfnissen der Eltern. Bei Nichteinhaltung der Öffnungszeiten können vom Träger zusätzliche Gebühren erhoben werden. Es wird daher von der Kitaleitung eine voran gegangene Absprache empfohlen, falls zwingende Gründe eine längere Betreuung erforderlich machen.

3.2 Räumliche Gegebenheiten

Die Kindertagesstätte „Rappelkiste“ verfügt über eine Gesamtkapazität von 28 Plätzen. Die Kinder unserer Einrichtung werden in 2 Bereichen von 6 staatlich anerkannten ErzieherInnen mit jeweils 30 Wochenstunden betreut:

  • im Krippenbereich der Krabbelkäfer für Kinder von ein bis drei Jahre
  • im Kindergartenbereich der „Rappelkinder“ und „ Wackelzähne“ für die Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt

Kinderräume können bilden und erziehen. Gerade weil wir in unserer Einrichtung den Kindern viel Zeit einräumen, in der sie ihre Tätigkeit selbstbestimmt wählen können, bieten die Räume und ihre Gestaltung ihnen förderliche Bedingungen, Anreize und Impulse. Unsere Räume sind so gestaltet, dass sie Kinder bei der Wahl sinnvoller und ihren Bedürfnissen entsprechenden Tätigkeiten unterstützen.

Alle Räume sind so angeordnet, dass Kinder sie unkompliziert benutzen können. Um den sich wandelnden Interessen der Kinder aktuell optimale Bedingungen zu bieten, wird das Raumkonzept immer wieder überdacht und gegebenenfalls verändert.
Alle Materialien, die die Kinder ohne Anleitung Erwachsener verwenden können, befinden sich deutlich sichtbar in Griffhöhe in offenen Regalen.

Die Kindertagesstätte besteht als drei Gruppenräume welche eine Doppelnutzung haben. Eine Garderobe wo der Waschraum der Kinder gleich anschließt. Im hinteren Bereich der Einrichtung befindet sich die hauseigene Küche.

Unser angelegtes Außengelände bietet unseren Kindern einen naturnahen Spielraum. Zusätzlich lädt das ganze Gelände mit seinen Ecken und Nischen sowie den Spielgeräten und dem Sandkasten zum Bewegen und miteinander spielen ein. Um sinnlich, kreativ und handwerklich tätig zu werden, stehen verschiedene Geräte zum Graben, Gießen, Bauen und Formen sowie Erfahrungsbereiche zur Verfügung.

3.3 Gruppenstrukturen

Die Kindertagesstätte besteht aus insgesamt 3 Gruppen. In einer dieser Gruppen werden unsere Kleinsten (ab dem 1. Lebensjahr) von drei ErzieherInnen betreut. Diese Krippengruppen bestehen momentan aus 10 Kindern, welches sich von Kitajahr zu Kitajahr
variieren kann. Im Kindergarten besteht je Gruppe 9 Kinder in zwei altershomogenen Gruppen. Ein Bezugserzieher pro Gruppe ist Ansprechpartner für Kinder und Eltern. Jedes Kind gehört einer Bezugsgruppe an.

Um Kontaktmöglichkeiten und Freundschaften aufrecht zu halten, sowie soziales Lernen zu fördern, verfolgen wir im Kindergarten das System der teilgruppenoffenen Arbeit. Diese teilgruppenoffene Arbeit verstehen wir vor allem im Kontext der Spielzeit während des gesamten Tagesablaufes, ausgenommen davon sind Zeiten des pädagogischen Angebotes sowie Schlaf- bzw. Essenszeiten. Der Kerngedanke der teilgruppenoffenen Zeiten ist, dass es für Kinder ein wichtiges Übungsfeld und ein Bedürfnis ist, sich einer kleinen Gruppe zuzuordnen. Das Bezugsgruppensystem sichert Kindern und Eltern die Ansprechpartner. Jeder Tag in der Bezugsgruppe beginnt mit dem Morgenkreis, um den Kindern die Möglichkeit zu geben in geschützter, ruhiger Atmosphäre zu kommunizieren.

3.4 Das Team und die Rolle der Pädagogen

Die persönliche Grundhaltung der Pädagogen gegenüber den Kindern, ihr Bild vom Kind, ist von maßgeblicher Bedeutung für die Atmosphäre in der Einrichtung. Kinder erwarten im Trubel des Alltags von den Erwachsenen Verlässlichkeit und Eindeutigkeit. Aufgabe des pädagogischen Fachpersonals ist es, im eigenen Verhalten Klarheit und Verständlichkeit zu zeigen und im Tagesablauf darauf zu achten, dass die Kinder an Vertrautes anknüpfen können. Grundvoraussetzung dafür ist die Auseinandersetzung aller ErzieherInnen mit ihrer eigenen Lebens- und Entwicklungsbiografie. Eine wichtige Aufgabe übernimmt das wechselseitige Sich-Beraten im Team, das Beraten der Eltern und Sich-Austauschen mit den Eltern sowie die fortwährende Weiterqualifizierung nicht
nur in den Bereichen Pädagogik und Psychologie, sondern auch in Feldern persönlichen Interesses oder aktuellen Kompetenzbedarfs.

Die Einbindung der einzelnen ErzieherInnen in das Team der Einrichtung spiegelt in gewisser Weise die sozialen Beziehungsnetze wider, die jedes Kind in der Einrichtung vorfindet und je nach seinen Bedürfnissen weiterentwickelt. Offenheit, Transparenz und Information in Teambeziehungen entlasten die ErzieherInnen. Sie müssen sich gegenüber den Kolleginnen nicht beweisen, nicht ihre Kompetenz zur Schau stellen oder ihre Entscheidungen rechtfertigen.

An den regelmäßig stattfindenden Teamberatungen nehmen alle ErzieherInnen und alle anderen im Team beschäftigten Pädagogen teil. Jede Teamberatung steht unter einem Schwerpunktthema. Sitzungsvorbereitungen helfen allen Beteiligten, vorbereitet in die
Diskussionen einsteigen zu können. Außerdem gehören neben der gemeinsamen pädagogischen Planung und Reflexion auch Arbeitsabsprachen, Fallbesprechungen und organisatorische Dinge zu Inhalten der Beratungen. Wichtig ist uns der kontinuierliche
Austausch von Erfahrungen, Ideen und Informationen. Diese gegenseitige Unterstützung hilft, miteinander statt gegeneinander zu arbeiten. Statt in Konkurrenz zueinander zu treten, können so Anregungen und Ideen zum gemeinsamen Nutzen diskutiert und ausprobiert werden.

Auch außerhalb der Dienstgespräche spielt der ständige, informelle Austausch unter den KollegInnen eine große Rolle, so viel wie möglich miteinander zu reden, sich zu beraten, auch unterschiedliche Sichtweisen offen zu legen und zu diskutieren, ist entscheidend für eine fruchtbare Teamarbeit.

Kollegiale Fallberatungen zu pädagogischen, dienstrechtlichen, aber vor allem zu Auffälligkeiten und Besonderheiten von Kindern, helfen allen Mitarbeitern des Teams aus dem eigenen Blickwinkel herauszutreten und neue Sichtweisen und Arbeitsweisen zu erfahren und für sich nutzbar anzuwenden. Zwei bis drei pädagogische Tage im Kindertagesstättenjahr fördern zusätzlich diesen Austausch und die gemeinsame Arbeit.

Die Einrichtung hat eine Gesamtleitung, die nicht gruppenfrei arbeitet.
Das Team setzt sich zusammen aus:

  • Leitung: 1 staatlich anerkannte Erzieherin / staatlich anerkannte Heilerziehungspflegerin
  • Krippenbereich: 3 staatlich anerkannte ErzieherInnen
  • Kindergartenbereich: 1 staatlich anerkannte ErzieherIn
  • Vorschulbereich: 1 staatlich anerkannte ErzieherIn

Außer den ErzieherInnen arbeitet im Team gruppenübergreifend auch eine Musik- und TanzpädagogIn.

Zugehörig zum Team und gleichzeitig wichtige Ansprechpartner für Kinder, Eltern und Mitarbeiter sind außer den Pädagogen, ist ein Koch / Wirtschaftskraft.

„Kindererziehung ist nicht Sache Einzelner, sondern eine gemeinschaftliche Aufgabe.“ (Dreier, 1993)

Demzufolge arbeiten in unserer Kindertagesstätte Erzieher, Eltern, Köchin / Wirtschaftskraft, und Musik- und Tanzpädagogin zusammen. Dadurch entsteht eine enge Verbindung zwischen den Formen der „öffentlichen Erziehung“ und dem sozialen Leben.

3.5 Der Raum als 3. Erzieher

Im Situationsansatz zählen auch die Räume als „Pädagogen“. Aus diesem Grund spielt die Raumgestaltung in unserer Einrichtung eine wichtige Rolle.

Räume sollen durch ihre Ausstattung anregen, selbst aktiv zu werden. Sie bilden zusätzlich eine Kommunikationsgrundlage zwischen drinnen und draußen. Sie sollen Alltagserfahrungen der Kinder widerspiegeln und somit zu Auseinandersetzungen mit der Umwelt anregen. Alle Räume bieten einerseits Zonen der Geborgenheit und andererseits Herausforderungen zum Aktivwerden. Die dokumentierten Arbeiten und Fotos der Kinder stellen die Verbundenheit mit der Gruppe und der Einrichtung dar. Die Räume bieten schier unendliche Möglichkeiten zum Er-fassen und Be -greifen. Es herrscht ein gewolltes und geplantes Nebeneinander unterschiedlichstes Material und Medien. Überall in der Einrichtung sind Spiegel vorhanden. Sie ermöglichen den Kindern, allein oder mit
unterschiedlichen Ausdrucksweisen und deren Wirkung zu erproben und den Blick auf die eigene Person und die Umwelt aus unterschiedlichen Perspektiven wahrzunehmen. Viele Kinder und ErzieherInnen bringen Materialien von zu Hause, von der Familie, von Urlauben oder aus Ausstellungen mit und integrieren sie in Spielhandlungen.

Eine wichtige Rolle spielt die Präsentation der Materialien. Alle Materialien sind für Kinder transparent und offen erreichbar. Die Gestaltung der Räume und das Materialangebot unterliegen den veränderlichen Bedürfnissen und Vorstellungen der Kinder. Es gibt eine immer wieder neu zu ordnender vielfältiger Auswahl an Materialien, die anregt und stimuliert, ohne jedoch reizüberflutend zu werden.

3.6 Exemplarischer Tagesablauf

Besonders für Kinder im Kleinkindalter ist wichtig, dass der Tagesablauf strukturiert gestaltet wird. Somit wird den Kindern die nötige Sicherheit und Orientierung gegeben, ausgeglichen am Gruppengeschehen teilnehmen zu können. Neben Fixpunkten wie Morgenkreis, Angebotszeiten, Mahlzeiten, Mittagsschlaf usw. – wird jedoch den Kindern genügend Raum für eine flexible Tagesgestaltung geboten, um die für ihre Entwicklung notwendigen Schritte durch eigene Aktivitäten vollziehen zu können.

Nicht allein die pädagogische Arbeit mit den Kindern bestimmt die Organisation des Tagesablaufes. Für individuelle Planungselemente wie Beobachtung, Elterngespräche, Dokumentation und die Angebotsvorbereitung benötigen die ErzieherInnen „kinderfreie“ Zeiten zur Vorbereitung, Durchführung und Reflexion. Diese erhält jede ErzieherIn, wenn möglich, über die Mittagszeit verteilt.

Das Ankommen und die Übergabe der Kinder (06.30 – 9.30 Uhr)

Für jüngere, aber auch für manche ältere Kinder ist es eine emotional komplizierte Situation, wenn die Eltern sie morgens der ErzieherIn übergeben. Oft hat der BezugserzieherIn der Kinder gerade keinen Frühdienst und die Kinder müssen sich auf andere ErzieherInnen einlassen. Wichtig ist, dass die ErzieherInnen den Eltern und Kindern Zeit lassen für ein Abschiedsritual und beiden signalisieren, dass das Kind in der Einrichtung gut aufgehoben ist.

Alle „Frühstückskinder“ treffen sich 8.00 Uhr in den Frühstücksraum der Einrichtung. Sie bereiten alle Tische vor und nehmen gemeinsam diese Mahlzeit ein. Alle anderen ankommenden Kinder werden von einer weiteren ErzieherIn in den geöffneten
Funktions-/Krippenräumen betreut. Bis 9.30 Uhr sind alle Kindergruppen mit einer Bezugsperson besetzt.

Der Morgenkreis (09.30 Uhr - 09.45 Uhr)

Im Morgenkreis geht es in erster Linie darum, ein Zusammengehörigkeitsgefühl der Kinder einer Gruppe zu schaffen, jedem Kind zu zeigen, dass es in der Gruppe willkommen ist und die Kinder in Kontakt miteinander zu bringen. Der Morgenkreis findet im Bezugsraum der Gruppe, mit den anwesenden Gruppenkindern und Bezugserziehern statt. Gemeinsames Singen, Bewegen, Erzählen und Absprachen zum Tagesgeschehen sind beständige Rituale des Morgenkreises in allen Gruppen.

Im Morgenkreis werden die jeweiligen pädagogischen Angebote des Tages den Kindern vorgestellt, aber auch Elemente der Kinderkonferenzen können Inhalt des Morgenkreises sein. Gemeinsam werden Aktivitäten geplant, Erlebtes ausgetauscht, Probleme besprochen und Regeln gefunden.

Die Angebotsphase (09.45 Uhr – ca. 10.30 Uhr)

In der Angebotsphase werden durch die Bezugserzieher Angebote in unterschiedlichen Bildungsbereichen bereitgehalten. Sowohl offene als auch geschlossene Angebote stehen zur Auswahl. Geschlossene Angebote sind mit klarem Anfang, Verlauf und Schlussteil geplant (z.B. elementare Musikpädagogik, Sport, Kunstangebote). Dies hilft den Pädagogen, individueller auf jedes Kind eingehen zu können.

Auch thematische Ausflüge zählen zu den geschlossenen Angeboten. Bei offenen Angeboten ermöglichen die ErzieherInnen den Kindern vielfältige eigene Vorstellungen in ein Thema einzubringen.

Die Zeit für Spiel und Spaß (ca. 10.30 Uhr – 11.30 Uhr und 14.30 – 17.00 Uhr)

Kinder, die zur Selbstständigkeit befähigt werden sollen, brauchen Freiräume, in denen sie sich völlig ungesteuert und selbstorganisiert bewegen können. Gerade im Spiel machen Kinder intensive Lernerfahrungen. Ungeplant eignen sie sich Wissen und Kompetenzen an Die Kinder entscheiden selbst, was, wann, wie lange und mit wem sie spielen möchten. Aufgabe der ErzieherInnen ist es dabei

  • möglichst vielfältige Materialien zur Verfügung zu stellen,
  • zu beobachten, ob einzelne Kinder sich zurückziehen, ausgeschlossen werden oder einzelne Aktivitäten meiden,
  • zu beobachten, welche Spielpartnerschaften es gibt,
  • die Kinder zu ermuntern, eigene Spieliden zu entwickeln und umzusetzen,
  • als Ansprechpartner und Ratgeber zur Verfügung zu stehen,
  • Impulse geben, um Spiele interessanter und variantenreicher zu gestalten, ohne die Spielideen der Kinder zu unterdrücken,
  • falls erforderlich, Kinder beim Verhandeln von Vereinbarungen zu unterstützen, den Kindern zu helfen – entsprechend ihrem Entwicklungsstand
  • Spielregeln zu verstehen und einzuhalten

Das Mittagessen (11.00 Uhr – 12.00 Uhr)

Der Kindertagesstätte obliegt es, mit der bewussten Gestaltung der Hauptmahlzeit des Tages einen Gegenpol zu hektischen, ungesunden und Fehlernährungen zu schaffen. Bei der Gestaltung der Mittagmahlzeit steht die ErzieherIn vor der Aufgabe, Individualität und Gemeinschaft in Einklang zu bringen. Individuelle Geschmacksvorlieben, Esstempi und Essenmengen sollen respektiert und zugelassen werden. Um die Gemeinschaft zu fördern, bedarf es klarer Regeln und Rituale, damit Essen als etwas Angenehmes erlebt wird (Besteck, Tischdekoration, leise Gespräche, selbständiges Handeln beim Essen nehmen).

Der Tisch wird gemeinsam gedeckt oder bei besonderen Anlässen auch dekoriert. Alle Speisen werden in ausreichender Menge in Schüsseln oder auf Platten bereitgestellt. Die Kinder können sich selbst bedienen. Je nach Alter und Entwicklungsstand unterstützen die ErzieherInnen die Kinder dabei. Aus gesundheitlichen, kulturellen oder sonstigen Gründen benötigen manche Kinder Sonderkost. Die Entscheidung, ob und in welcher Form ein Kind Sonderkost erhält, treffen die Eltern gemeinsam in Absprache mit der Kitaleitung und der Köchin. Es erfolgt eine entsprechende Information an die Bezugserzieher. Alle Kindergartenkinder können den Gruppenraum auch nutzen, um dort die ein oder andere Mahlzeit auch selbst herzustellen.

Die Pflegesituationen

Pflegesituationen wie Wickeln, Reinigen und Eincremen ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Kind und Erwachsenem und von zentraler Bedeutung. Das Sauberwerden der Kinder ist ein ganz normaler Entwicklungsprozess, der sich im Laufe
der ersten drei Lebensjahre einstellt. Pflegesituationen werden wertschätzend und sachlich als Anlass zur Vermittlung von Verdauungsvorgängen genutzt.

Die Ruhephase (12.00 Uhr – 14.00 Uhr)

Rückzugsmöglichkeiten stehen sowohl im Innenbereich als auch im Außenbereich unserer Einrichtung zur Verfügung. Eine Ruhephase nach dem Mittagessen ist entwicklungspsychologisch und physiologisch sinnvoll. Kein Kind wird gezwungen, Mittagsschlaf zu halten. Kinder sollen ihre Bedürfnisse – auch ihr Schlaf- bzw. Ruhebedürfnis- selbst erkennen. Eine Ruhephase von 30 Minuten halten in unserer Einrichtung allerdings auch die Vorschulkinder, die nicht schlafen möchten ein. In dieser Phase können sie motorisch entspannen, die Gedanken wandern lassen oder einfach einer Geschichte lauschen. Nach dieser Zeit ist es den Kindern freigestellt, sich in andere Räume zu begeben und sich in angemessener Lautstärke zu beschäftigen.Im Krippenbereich
besteht die Schlafzeit von 12.00 Uhr bis 14.00 Uhr. Ab 14.00 Uhr wird das Vesperangebot gereicht.

Das Abholen und die Übergabe der Kinder

Ebenso wie das Ankommen am Morgen birgt das Verabschieden am Nachmittag ein Abschiednehmen in sich - „Wieder ist ein Tag vorbei…“ Nicht immer sind die Bezugserzieher anwesend, wenn die Kinder abgeholt werden. Hierbei kommt den diensthabenden Erziehern eine wichtige Rolle zu. In kurzen Tür- und Angelgesprächen sollen Eltern über das Tagesgeschehen informiert und auf Besonderheiten hingewiesen werden. Durch übergebene Gruppenbücher und Übergabegespräche bei Dienstende der Bezugserzieher werden die Spätdienste in Kenntnis gesetzt. 

3.7 Neuaufnahmen

Die Aufnahmeanträge und Betreuungsverträge der Kinder im Kindergarten, werden durch den Träger festgelegt und ausgestellt. Alle Interessenten können sich durch unsere Homepage über Arbeitsweise und Rahmenbedingungen unserer Kindertagesstätte informieren. Bei Interesse können die Eltern einen Aufnahmeantrag im Rathaus der Gemeinde Rietz-Neuendorf ausfüllen und abgeben. Alle Betreuungsverträge gelten grundsätzlich bis zum Schuleintritt. Alle nicht bearbeiteten Aufnahmeanträge (es kam kein Vertrag zustande) können jedoch für das folgendes Aufnahmeverfahren verwendet werden. 

Aufgrund der großen Nachfrage erfolgt die verbindliche Anmeldung.
Kriterien für die Auswahl sind für uns (vorbehaltlich pädagogischer Erfordernisse und Möglichkeiten der Einrichtung):

  • Geschwisterkinder werden zuerst aufgenommen,
  • es wird eine gleichmäßige Verteilung der Geschlechter angestrebt,
  • bei gleicher Erfüllung der Kriterien und nicht ausreichenden Plätzen entscheidet das Anmeldedatum des Anmeldeformulars

3.8 Eingewöhnung

Die Aufnahme neuer Kinder in unsere Kindertagesstätten wird so geplant, dass in den Gruppen möglichst nicht mehr als zwei Kinder gleichzeitig eingewöhnt werden. Die Eingewöhnung neuer Kinder in unsere Kindertagesstätten gestalten wir nach dem
„Berliner-Modell“. Wir gehen diesen Weg mit allen Kindern im Krippen- und im Kindergartenalter. Je nach Bedarf und Verfassung der Kinder und in Absprache mit den Eltern reagieren wir sehr individuell und können die Zeit der Eingewöhnung verkürzen oder
verlängern.

Grundphase der Eingewöhnung

Ein Elternteil begleitet das Kind drei Tage in die Einrichtung und hält sich dort für ein bis zwei Stunden mit im Gruppenraum auf. Das Elternteil verhält sich eher passiv, das Kind entscheidet, ob es sich bereits von Mutter oder Vater entfernen und die Umgebung erkunden möchte. Erste Trennungsversuche und Absprache über die Dauer der Eingewöhnung Am vierten Tag unternimmt das begleitende Elternteil einen ersten Trennungsversuch. Nach kurzem gemeinsamem Aufenthalt verabschiedet es sich vom Kind und verlässt den Raum. Weint das Kind, lässt sich aber nach etwa drei bis fünf Minuten vom Erzieher beruhigen, kann die Trennungsperiode auf etwa 30 Minuten ausgedehnt werden. Sollte sich das Kind nicht beruhigen lassen, kehrt das Elternteil nach höchstens fünf Minuten wieder in den Gruppenraum zurück. Je nach Verhalten des Kindes bei der Rückkehr von Mutter oder Vater entscheiden die Erzieher und die Eltern gemeinsam über die Fortsetzung der Eingewöhnungszeit.

Die Stabilisierungsphase

Sie beginnt mit dem vierten Tag. Der Erzieher übernimmt zunächst im Beisein der Eltern die Versorgung der Kinder (z.B. Füttern, Wickeln) und bietet sich als Spielpartner an. Die Eltern greifen nur ein, wenn das Kind den Erzieher noch nicht als Bezugsperson akzeptiert. Gemeinsam entwickeln alle miteinander ein kurzes Abschiedsritual, das von nun an eingehalten wird und dem Kind die Trennung erleichtert. Noch halten sich die begleitenden Eltern für den Notfall in der Nähe auf.
Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn das Kind die ErzieherInnen als Bindungspersonen angenommen hat.

3.9 Küche

Unser Koch hat eine langjährige Erfahrung bei der Zubereitung von gesunden und abwechslungsreichen Kinderspeisen.

Folgende Grundsätze sind uns wichtig:

Eine ausreichende Menge an Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen sind für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Kindern und Erwachsenen sehr wichtig. Deshalb verwendet unser Koch täglich frisches Obst, Gemüse, Molkerei- und Vollkornprodukte, sowie unsere selbstangebauten Produkte von unserem Acker. Bei der Zubereitung und Zusammenstellung der Mahlzeiten stehen Richtlinien der Vollwerternährung und Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung im Vordergrund. Durch regelmäßigen persönlichen Kontakt können die Wünsche der Kinder einfließen und eventuelle Schwierigkeiten behoben werden.

Die Gewährleistung eines abwechslungsreichen Angebotes sowie die Bereitstellung aus kulturellen, gesundheitlichen oder aus sonstigen Gründen bedingter Sonderkost erfolgt flexibel auf die Kinderbedürfnisse abgestimmt und nach schriftlicher ärztlicher Empfehlung. Neben der Mittagsversorgung stellt unser Koch in unsere Kindertagesstätte auch kalte Speisen, wie Frühstück, Vesper und Zwischenmahlzeiten in ansprechender und gesunder Qualität her.


4 Pädagogische Ziele und Schwerpunkte

4.1 Pädagogischer Ansatz

Unsere pädagogische Arbeit orientiert sich am Situationsansatz. Situationsansatz Der Situationsansatz wird inzwischen in den meisten Kindergärten angewendet. Er stellt soziales Lernen und die alltäglichen Lebensbedingungen der Kinder in den Mittelpunkt. In
Konfliktsituationen entscheiden die Kinder gemeinsam wie ein Ausgleich zwischen den Parteien hergestellt werden kann. Was die Kinder selbst tun können, das wird ihnen auch zugetraut und zugemutet. Ausgangspunkt ist das Kind, das sich aktiv mit sich selbst und seiner Umwelt auseinandersetzt. Dieses Kindergarten-Konzept setzt auf „Projekte“, kleinere oder größere Handlungs- und Lerneinheiten, die an den täglichen Erfahrungen der Kinder ansetzen. Besonderes Merkmale sind auch die vorhandenen Funktionsräume, die sowohl als ausschließlicher Projektraum als auch gleichzeitig in der Doppelfunktion als Gruppenraum genutzt werden können, z.B.

  • Rückzugs – Denk- und Leseecke,
  • Bewegungsräume und Schlafraum
  • Gruppen- und Kreativraum

In diesen Räumen kann gespielt, gearbeitet und ausgeruht werden. Spiegel, Fenster laden dazu ein, sich selbst im Raum zu verorten und kreative Ideen und Einsichten zu fördern.

Leitsätze

„Hundert Sprachen hat das Kind“ (Malaguzzi, 2002)
Dieser Leitsatz bringt zum Ausdruck, dass Kinder nicht nur über eine Sprache verfügen, sondern in mehreren Sprachen denken, sich ausdrücken, kommunizieren, ihre Umwelt erfahren, begreifen und verarbeiten. In 100 Sprachen verdeutlichen sich das Potenzial und die Kreativität der Kinder. Die Fähigkeit zur Wahrnehmung und die Qualität des Wahrgenommenen bedingen sich gegenseitig. Der Geist des Kindes stellt Beziehungen zwischen den wahrgenommenen Dingen her, wobei ein steter Abgleich der Zusammenhänge zwischen Bekanntem und Neuem stattfindet. Dieses Wahrnehmen und aktive Sehen steht in einem engem Zusammenhang zwischen geistigen und emotionalen Fähigkeiten.

Das Kind ist eine eigenständige Persönlichkeit eingebunden in ein soziales Miteinander.
Das Kind wird nicht als unfertiges Wesen verstanden, das noch wachsen muss, sondern als von Anfang an kompetent, stark und aktiv fähig mit seiner Umwelt mit seinen Sprachen zu kommunizieren. Die Entwicklung des Kindes verläuft nicht gradlinig vorhersehbar und ist nicht vorher bestimmbar. Kinder sind Menschen, die eine sehr komplexe und begründete eigene Weltanschauung haben. Dazu benötigt es nicht nur die Auseinandersetzung im Dialog mit den Erwachsenen, sondern auch mit anderen Kindern. Die Handlungsfreiheit, die wir den Kindern einräumen, indem wir sie als Akteur seiner eigenen Entwicklung sehen, ist eingefügt in ein soziales Netzwerk, ein Miteinander. Um die individuellen und vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder zu fördern, steht das Kind im Mittelpunkt, seine Bedürfnisse nach psychischen und physischen Wohlbefinden werden besonders berücksichtigt.

Das Kind als Forscher und Künstler

Der Forschungsdrang und die Kreativität sind dem Kind angeboren. Es bringt ein Potenzial und ein Bedürfnis mit, die Welt kennen zu lernen, mit ihr in Beziehung zu treten und so viele Kommunikationspartner wie möglich zu finden. Das Auge und der Geist des Kindes suchen stetig Unterstützung und Anregung. Der Drang sich die Welt zu erschließen, bewahrt das Kind vor einer passiven Haltung gegenüber der wahrgenommenen Welt und fördert die Ausbildung eines beweglichen, produktiven, vernünftigen und bildhaften Denkens, gestützt von reichhaltiger Emotionalität. 

Das Kind als aktiver und kreativer Gestalter seiner Entwicklung. 

Das Kind gewinnt zunehmend ein Bild von sich selbst. Es erkennt Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen sich und anderen. Dabei entwickelt es seinen eigenen inneren Kern. Dieser Prozess der Identitätsfindung wird intensiver, je mehr das Kind mit den Dingen umgeht, die es umgibt. In diesem Prozess der Veränderungen gelangt das Kind über seine Erfahrungen zu eigenen Erkenntnissen, die es tragen und auf deren Basis es sich neuen Herausforderungen stellen kann.

4.2 Ziele der pädagogischen Arbeit

Die pädagogischen Ziele – Autonomie, Solidarität, Kompetenz – orientieren sich an den demokratischen Grundwerten und gesellschaftlichen Entwicklungen. Sie umfassen wesentliche Bereiche der Persönlichkeitsentwicklung, der Ich-, Sozial- und Sachkompetenz.
Es geht darum, Kinder mit ihren Entwicklungsbedürfnissen in ihren Situationen zu verstehen und die Fähigkeiten der Kinder zu fördern, mit sich selbst, mit anderen und mit einer Sache gut zurecht zu kommen. Durch Anerkennung ihrer unterschiedlichen Erfahrungen und Ausdrucksweisen ermutigen die ErzieherInnen die Kinder, sich an gesellschaftlichen Prozessen gestaltend zu beteiligen. Eigensinn und Gemeinsinn gehören zusammen.

Daraus leiten sich die folgenden Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit ab:

Wir fördern mannigfaltig und ganzheitlich auf unterschiedlichen Aneignungs– und Erkenntnisebenen. Es erfolgt eine innere Differenzierung des pädagogischen Angebots. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung elementarer Lernprozesse, die insbesondere auf die Differenzierung und Kultivierung von Wahrnehmung, Emotion, Fantasie und ästhetischen Erfahrungen gerichtet ist. Durchgängiges Prinzip ist das spielerisch–experimentelle Lernen.

  • Wir stärken die kindliche Autonomie bei gleichzeitiger sozialer Mitverantwortung bzw. Einordnung. Wir verstehen soziale Vielfalt als Prinzip des friedlichen Miteinanders.
  • Gesundheitserziehung und Psychohygiene sind ebenso bedeutsam wie die Natur- und Umwelterziehung.
  • Die Körpererfahrung und Bewegungsdifferenzierung, natürliche Lebensfreude und Lust an rhythmisch–tänzerischen Tätigkeiten durchziehen den gesamten Tagesablauf in der Kindertagesstätte.
  • Wir begleiten die Entwicklung der Kinder durch eine qualifizierte Bildungsdokumentation.

Autonomie, Solidarität und Kompetenz bestimmen auch das professionelle Handeln der ErzieherInnen. Ihre Erfahrungen werden aufgegriffen und durch weitere Perspektiven zur Entwicklung von Kindern unterstützt und orientiert. Wir streben dabei eine enge
Erziehungspartnerschaft mit den Eltern an.

Wir verfolgen mit unserem Konzept:

  • Die Entwicklung einer Wertehaltung im gesamten pädagogischen Prozess. Werte werden erlebt und verstanden (das Eigene, das Andere und das Gemeinsame). Dies bezieht sich auf moralische Urteilsbildung, Regeln und Ordnung im Gruppenleben sowie Verantwortung und Verantwortungsübernahme.
  • Eine individuelle und personenorientierte Förderung jedes Kindes.
  • Die Herausbildung von entwicklungsangemessenen sensorischen, sozialen emotionalen und kognitiven Kompetenzen.
  • Eine Persönlichkeitsentwicklung im Kontext mit der Natur, Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung
  • Eine interkulturelle Erziehung und Bildung mit dem Erleben fremdsprachlicher Kompetenzen.
  • Die Förderung von Kindern mit Entwicklungskrisen.
  • Eine sowohl heterogene als auch homogene geschlechtsbewusste Erziehung und Bildung.
  • Die Förderung im Rahmen der Schulvorbereitung für 5-6 Jährige im letzten Kindergartenjahr.

4.3 Planung, Beobachtung und Dokumentation von Bildungsprozessen

Die Jahresplanung, mit der das gesamte Team jeweils am Anfang eines neuen Kindergartenjahres beginnt, ist für alle ErzieherInnen der „rote Faden“, die grundsätzliche Struktur für die Arbeit mit den Kindern. Aktivitäten und Termine werden zusammen überlegt und
Schwerpunkte können gesetzt werden. Dieses Vorgehen stellt sicher, dass alle ErzieherInnen an der Entscheidung beteiligt sind, eigene Ideen einbringen können und sich mit verantwortlich fühlen. Diese frühzeitig erstellte Übersicht erlaubt es, für die im Jahr geplanten Aktivitäten verantwortliche „Vorbereitungsteams“ zusammen zu stellen, die sich um die Planung und Gestaltung kümmern. Durch diese Aufgabenteilung werden Zuständigkeiten festgelegt und Fähigkeiten und Begabungen aller ErzieherInnen können optimal eingesetzt werden.

Die Vorbereitung der Arbeit in den einzelnen Gruppen geschieht nicht im Gesamtteam. Die BezugserzieherInnen planen als gleichberechtigte Kollegen die Angebote auf der Basis ihrer Beobachtungen innerhalb der Gruppe und des einzelnen Kindes. Neben der Entwicklung von Projektthemen und Angebotsplänen ist die Reflexion der Arbeit wichtige Grundlage der Zusammenarbeit für die/den Gruppenkollegen/innen.

„Erziehungsarbeit ist Beziehungsarbeit“ – so ist es uns wichtig, in den Beziehungen zwischen MitarbeiterInnen unserer Einrichtungen den Kindern sowie den Eltern ein positives Beispiel des Zusammenlebens sichtbar und erlebbar zu machen.

Jedes Kind erhält bei Neuaufnahme in unsere Einrichtung eine Portfoliomappe. In dieser Dokumentationsmappe werden Lern- und Bildungsgeschichten ebenso wie Lernschritte und Lernziele gemeinsam von den Kindern und den Bezugserziehern dokumentiert. Eine zweite Form der Dokumentation sind die „sprechenden Wände“. Hier werden Projekte in allen ihren Phasen vorgestellt, Fotoserien präsentiert und Werke von Kindern ausgestellt. Sie zeigen Wertschätzung kindlicher Produkte und Aktivitäten und vermitteln den Betrachtern ein Gefühl für die Bildungs- und Entwicklungsschritte der Kinder.

„Fangt an Eure Kinder zu studieren – Ihr kennt sie bestimmt nicht.“ (nach Rousseau, 1998)

Für eine gelingende Bildungsarbeit in Kindertageseinrichtungen, also für das Erkennen des kindlichen Weltverständnisses sind Beobachtungen eine wichtige Grundlage.

Grundvoraussetzung ist eine positive, den Kindern zugewandte Grundstimmung, um die Themen und Interessen der Kinder zu erkennen und aufgreifen zu können. Eine differenzierte und sensible Wahrnehmung ermöglicht den ErzieherInnen, den Stärken, Ressourcen und Entwicklungsprozessen der Kinder entsprechend Projektarbeiten anzubieten.

Um Veränderungen und Entwicklungen im Selbstbildungsprozess des Kindes zu erkennen und zu verstehen ist es unumgänglich, die Erlebnisse der Kinder zu dokumentieren. Über ein geeignetes Dokumentationsverfahren verständigen sich die ErzieherInnen im Team. Die Kinder sollen dabei zum Mitgestalten ihrer Portfoliomappe ermutigt werden, um den eigenen Lernprozess reflektieren und besser verstehen zu können. Zum strukturierten Beobachten und der anschließenden Dokumentation stehen für die
ErzieherInnen verschiedene Materialien, wie zum Beispiel Beobachtungsprotokolle, Fotoapparate oder Kameras zur Verfügung.

4.4 Projektarbeit

Projektarbeit ist das Herzstück der pädagogischen Arbeit. Ausgangspunkte für Projekte können Beobachtungen kindlicher Aktivitäten, konkrete Fragestellungen oder aktuelle Ereignisse sein. Projektarbeit bietet verschiedene Möglichkeiten, die kindliche Wissensaneignung, Eigeninitiative und Neugier zu wecken und zu unterstützen. Sie bildet eine Verbindung von Bewegung, Wahrnehmung, Einfallsreichtum und Interaktion und regt zu gemeinschaftlichen Aktivitäten und Lernen an.

Auch hier spielt Beobachtung und Dokumentation eine wichtige Rolle. Neben Zielformulierung und Vorbereitung steht die Durchführung im Mittelpunkt. Die Form der Ergebnispräsentation erfolgt in einem Aushandlungsprozess mit den Kindern.

Die ErzieherInnen geben im ganzen Projektablauf keine Lösungen vor, sondern bieten Orientierungshilfen an, helfen bei der Suche nach Antworten und stellen Material zu Verfügung. Zu Beginn legen sie mit den Kindern gemeinsam Regeln für die Zusammenarbeit
fest und abschließend wird das Projekt ausgewertet.

4.5 Sprachförderung

Die Sprachförderung ist eine der zentralen Aufgaben der Arbeit in Kindertagesstätten. Die Sprachentwicklung wird durch Sprachspiele und Erzählen gefördert. Sprachförderung ist allgegenwärtig.

Während ihrer Zeit in der Kindertagesstätte erweitern Kinder permanent ihren Wortschatz und ihre Sprachkompetenz. Beim Erkunden ihrer Umwelt lernen sie neue Wörter und deren Bedeutung. Sie lernen durch Sprache die Welt zu verstehen und zu ordnen. Beim Spielen, Singen, Turnen, Forschen, Experimentieren oder beim Betrachten von Büchern - immer geht es auch um Sprache.

Je mehr Sprachanlässe gefunden werden, je vielfältiger die Themen sind, je reichhaltiger und abwechslungsreicher Sprache ist, desto besser ist die Sprachförderung. ErzieherInnen sind Experten für Sprachförderung in vielen alltäglichen Situationen. Sie haben gelernt, Handlungen der Kinder sprachlich zu begleiten. So nutzen sie den Morgenkreis für Sprachspiele, für eigenes Erzählen oder für Gespräche und so zur Sprachförderung. Dabei werden auch die dafür notwendigen Regeln geübt, wie etwa sich gegenseitig ausreden zu lassen, sich gegenseitig zuzuhören und zu warten, bis man an der Reihe ist. Ebenso wird auch das gemeinsame Essen für die Kommunikation und die Sprachförderung genutzt. 

Hier - wie in vielen anderen Bereichen des Alltages der Kindertagesstätte - spielen Rituale eine große Rolle. Dazu zählt etwa der Tischspruch und /oder das Wünschen eines „guten Appetits“ zu Beginn der Mahlzeit oder ein Spruch am Ende des gemeinsamen Morgenkreises. Reime, Abzählverse, Fingerspiele, Lieder und Kreisspiele gehören in den Tagesablauf unserer Kindertagesstätte ebenso wie Musizieren, Bewegung und Sozialkompetenzen, für die Sprache ebenfalls unabdingbar ist.

Kinder mit Sprachschwierigkeiten oder Kinder mit geringen Deutschkenntnissen werden zusätzlich sprachlich gefördert oder die/der ErzieherInnen geben den Eltern eine entsprechende Empfehlung zur therapeutischen Unterstützung und Empfehlung.

Die kompensatorische Sprachförderung für die Kinder im letzten Kitajahr wird durch eine qualifizierte ErzieherIn durchgeführt. Durch einen Test und der entsprechenden Sprachförderung werden die Kinder von der ErzieherIn begleitet und gefördert.

4.6 Partizipationsangebote

Verantwortungsbewusste Pädagogik in einer Kindertagesstätte ohne Beteiligung der Kinder gibt es nicht. Die Beteiligung der Kinder im Alltag der Einrichtung fest zu verankern, fördert Bildungsprozesse in sozialer, emotionaler und demokratischer Hinsicht und letztlich erleichtert es den Pädagogen die Arbeit, wenn Kinder gelernt haben, selbst zu entscheiden und die Konsequenzen ihrer Entscheidungen zu erleben. Die Beteiligungsrechte der Kinder unserer Kindertagesstätte sind unbestritten, die Form der
Umsetzung ist vielfältig. Es wurden Standards entwickelt, um die Beteiligung unserer Kinder in ihren Belangen, unter Berücksichtigung des Entwicklungsstandes, gut umsetzen zu können.

Die Beteiligungsrechte unserer Kinder sind auf vier Ebenen angesiedelt:

persönliche Ebene - Die Kinder entscheiden wann, mit wem und wo sie spielen möchten. Sie entscheiden selbst, ob sie aktiv oder inaktiv sein wollen (Ruhezonen ermöglichen ein Zurückziehen). Sie wählen täglich zwischen verschiedenen Bildungsangeboten das für sie Interessanteste aus. Bei Mahlzeiten wählen Kinder selbständig was und wie viel sie essen möchten. Generell gilt, dass alle Kinder eine Selbstbestimmung über ihren eigenen Körper wahrnehmen, solange damit keine Gefährdung für sie selbst oder andere Kinder verbunden ist.

  • Gruppenebene - Die Kinder sind täglich an den Belangen ihrer Bezugsgruppe beteiligt. Sie beteiligen sich an Gruppengesprächen finden Gruppenregeln, erleben und erlernen Konflikte auszutragen und Konsequenzen festzulegen und auszuhalten. Aktivitäten und Projekte werden besprochen, gemeinsam geplant und über deren Präsentation entschieden, Informationen werden ausgetauscht, Vereinbarungen werden überprüft und gegebenenfalls korrigiert, Aufträge werden verteilt und gemeinsam bearbeitet und fachliche Themen besprochen (z.B. Umgang mit Gewalt, Sexualität, Trauer). Die Gruppengespräche finden einerseits täglich in den gruppenbezogenen Morgenkreisen statt, andererseits können zusätzliche Gruppengespräche sowohl durch die ErzieherInnen oder die Kinder einberufen werden. Für alle Gruppengespräche gelten klare Regeln, die für die Kinder wahrnehmbar vorliegen. Bei strittigen oder wichtigen Gesprächsthemen können sowohl Kinder und /oder ErzieherInnen anderer Gruppen als auch die Leitung der Kindertagesstätte eingeladen werden.
  • Kindertagesstätten-Ebene - Der Kinderrat ist ebenso wie der Elternrat (siehe Punkt 5) eine organisierte Beteiligungsform unserer Kindertagesstätte. Dem Kinderrat gehören aus jeder Kindergarten- und der Vorschulgruppe Kinder als Mitglieder an. Der Kinderrat wird zu Beginn jedes Kindergartenjahres in den eigens dafür geplanten Gruppenkonferenzen gewählt. Zudem gehören dem Kinderrat drei Erwachsenenvertreter an. Dies sind zwei ErzieherInnen als Vertreter der Krippenkinder und als Moderator die Leitung der Kindertagesstätte. Es besteht die Möglichkeit Gäste einzuladen. Der Kinderrat trifft einmal im Monat zusammen. Die Tagesordnungspunkte können von einzelnen Kindern, von Gruppen, dem Elternrat, dem Träger, der Leitung der Kindertagesstätte oder von ErzieherInnen eingebracht werden. Die Tagesordnung erhalten die einzelnen Gruppen im Vorfeld und das Protokoll der Sitzung im Nachhinein, zur Diskussion in den Gruppengesprächen.
  • Beschwerdemanagement – Ebene - Alle Kinder haben die Möglichkeit, sich an der jeweils übergeordneten Stelle zu beschweren. Der Begriff „Beschwerde“ ist in diesem Zusammenhang auch als Konfliktbewältigung, Ideensammlung oder Verbesserungsvorschlag oder Meinungsund Unmutsbekundung zu verstehen im Dialog mit Regeln und Normen der Kindertagesstätte und der entwicklungsbedingten Eigenverantwortung der einzelnen Kinder zu sehen. Das Beschwerdemanagement umfasst generell die Planung, Durchführung und Kontrolle aller Maßnahmen, die in unserer Kindertagesstätte in Zusammenhang mit Beschwerden von Eltern, ErzieherInnen und Kindern ergriffen werden. Oberstes Ziel dabei ist die Wiederherstellung der Zufriedenheit. Dabei sollen negative Auswirkungen von Unzufriedenheit minimiert und die in den Beschwerden formulierten Defizite erkannt und bearbeitet werden (auch Unmutsbekundungen unserer 1jährigen Kinder durch Weinen, Schreien oder nonverbale Äußerungen sind Beschwerden und müssen als solche behandelt werden). Um das Recht und die Möglichkeit einer Beschwerde sicherzustellen, sind diesbezüglich in unserer Kindertagesstätte folgende Standards festgelegt wurden:
    • Die Beschwerdemöglichkeiten innerhalb einer Gruppe sind entsprechend dem Alter, dem Entwicklungsstand und den Möglichkeiten der Kinder gestaltet und ersichtlich (Gruppengespräche, Ansprechpartner signalisieren Empathie und Offenheit).
    • Die Hierarchieebenen, die entsprechenden Ansprechpartner und deren Erreichbarkeit sind den Kindern bekannt (Gruppenerzieher, Bereichsverantwortlicher, Kitaleitung, Fachbereichsleitung, Geschäftsleitung).
    • Die Sicherstellung der Transparenz der Beschwerdemöglichkeiten erfolgt in den einzelnen Gruppen.
    • Beschwerden und deren Bearbeitung werden dokumentiert.
    • Es werden regelmäßig Kinderbefragungen durchgeführt.

4.7 Öffentlichkeitsarbeit

Qualifizierte Kindergartenarbeit erfordert Kontakt und Austausch mit anderen Institutionen. In diesem Zusammenhang ist es uns wichtig, die Umgebung für die Kinder zu erschließen und die Arbeit des Kindergartens für die Öffentlichkeit transparent werden zu lassen. Dies geschieht beispielsweise durch Exkursionen in die Umgebung, gemeinsame Ausflüge mit den Eltern, durch Einladungen der Öffentlichkeit zu Veranstaltungen des Kindergartens, zum Tag der offenen Tür oder zu Ausstellungen in der Einrichtung. Die Eltern werden vor, während und nach Projekten in regelmäßigen Abständen durch Aushänge im Haus von den Aktivitäten ihrer Kinder und über sonstige Neuigkeiten informiert. 

Leben im Sozialraum

Bei aller Vielgestaltigkeit der Familien, ihrer Wünsche und Bedürfnisse wird doch insbesondere im Vergleich verschiedener Standorte – deutlich, dass nicht nur Einzelpersonen, sondern der Sozialraum Fragen an „seine Kindertagesstätte“ stellt. Je deutlicher diese Fragen gehört werden, desto angemessener können sie als Anfragen an die Einrichtung formuliert werden, denen sich das Team gegenübersieht.

Nicht für alles muss eine Kindertagesstätte verantwortlich sein. In Kooperation mit anderen familienstärkenden Einrichtungen werden Antworten gesucht und gefunden, die den Familien helfen und der Einrichtung ein attraktives Profil geben.

Das Profil der Einrichtungen wächst in einem Dialog, der zwischen gewachsener Konzeption, der Trägerkonzeption und dem Umfeld der Einrichtung von den Teams geführt wird.

4.8 Ackerkita

Seit dem Jahr 2021 ist die Kindertageseinrichtung „Rappelkiste“ eine zertifizierte Ackerkita. Innerhalb eines gesamten Jahres lernen die Kinder, ab dem 3. Lebensjahr, was es heißt ein Acker zu bewirtschaften, mit allen Arbeiten die dazugehören.
Die Vorbereitung des Ackers von ca. 90 qm wird jedes Jahr mit der Bereitschaft unseren „Ackebuddy´s“ (freiwilligen Eltern) unterstützt. In dieser Zeit säen, pflanzen, pflegen und ernten die Kinder ihr eigenes Gemüse mit dem Ziel, sie für gesunde Ernährung, Natur und Nachhaltigkeit zu begeistern. Mit Bildungsmaterial werden sie spielerisch mit der praktischen Arbeit auf dem Acker begleitet. Somit lernen sie die Wertschätzung der Natur und der Lebensmittel.


5 Elternarbeit

5.1 Grundsätze

Die Bildung und Erziehung von Kindern ist ein komplexer Prozess, der in der Familie beginnt und in familienergänzenden Einrichtungen fortgesetzt wird. Alle an der förderlichen Entwicklung der Kinder Interessierten sollten deshalb zusammenwirken.

„Die Eltern sind Experten ihrer Kinder“

Sie haben gesetzlich das Recht und die Pflicht zur Erziehung. Jugendhilfe beruht i.d.R. auf Elternwillen. Daher sind Angebote immer familienergänzend. Entsprechend werden Leistungen der von Bedarfslagen der Familie beeinflusst (Berufstätigkeit und
Öffnungszeiten). Manche Erziehungsberechtigte brauchen und suchen Unterstützung für ihre Aufgabe, Kindertagesstätten werden daher auch einen Zugang zu Beratungen und familienstärkenden Angeboten vermitteln. In einer pluralen Welt begegnen sich auch in einer Kindertagestätte unterschiedliche Erziehungsstile.

Daher:

  • werden Eltern durch Konzeption, Vertrag, Information, Einwilligung, Elternabende, Öffentlichkeitsarbeit usw. Transparenz und Entscheidungsmöglichkeiten zur Nutzung eines Kitaplatzes eingeräumt.
  • wehren Erzieher/-innen Tendenzen zur Delegation elterlicher Erziehungslast auf die Institution ab.
  • wird auf den Bedarf und den Anspruch familienfördernder Erziehungshilfen hingewiesen.
  • wird über Differenzen in Erziehungszielen und -stilen miteinander gesprochen.
  • begleitet die Kindertagesstätte den Übergang in die Vor- oder Grundschule mit pädagogischen Angeboten und Beratungen der Familien.
  • wäre jedem Team ein männliches Mitglied zu wünschen, das für manche Kinder die fehlende männliche Bezugsperson auszugleichen sucht.

Eltern sind Kunden

Sie erbringen auf der Grundlage eines Vertrages ein finanzielles Entgelt und erwarten eine Leistung. Sie nehmen einen gesetzlich garantierten und geförderten Anspruch wahr. Ihnen steht ein Wunsch- und Wahlrecht offen, dass sie auf einem freien „Kitamarkt“ wahrnehmen können.

Daher:

  • sollte die Kindertagesstätte „auf dem Markt“ ein wiedererkennbares Profil entwickeln
  • werden zunehmend flexiblere Leistungen abgefordert
  • brauchen LeiterInnen und ErzieherInnen einen geübten Elternumgang

Eltern sind Partner

Sie haben ein Mitgestaltungs- und ein beschränktes Mitspracherecht. Je nach Interesse, Voraussetzungen und Kapazitäten haben sie die Möglichkeit an der Mitgestaltung des Kindergartenlebens. Sie bringen ein unterschiedlich ausgeprägtes Interesse an Begegnung mit.

Daher:

  • achten wir, die Eltern der uns anvertrauten Kinder als die Sachverständigen für die häuslichen Lebenssituationen ihrer Kinder
  • dokumentieren wir die Bildungsprozesse der Kinder, sodass die Eltern einen Einblick in die Themen der Kinder in der Kita erhalten und über laufende Projekte informiert sind
  • hält die Kindertagesstätte eigene Mitsprache- und Mitgestaltungsstrukturen bereit 
  • sind sie uns Partner während der Eingewöhnungszeit und Mitwirkende in unserer Kindertagesstätte in allen wesentlichen Fragen der Bildung und Erziehung, die ihr Kind betreffen
  • laden wir alle Eltern und andere Familienmitglieder ein, mit ihrem Wissen und Können das Lernen und Leben der Kinder in unserer Kindertagesstätte zu bereichern
  • werden Möglichkeiten zur Begegnung der Eltern mit den ErzieherInnen und untereinander gefördert Elternkontakte, -mitwirkung und -beratung werden durch Begegnungsmöglichkeiten gefördert, die im Kindergartenalltag verankert sind.

5.2 Beteiligung von Eltern

Elternrat

In ihm sind Eltern aus allen Gruppen organisiert, die aktiv an der Gestaltung mitwirken wollen und die Anlaufpunkt für die Probleme der anderen Eltern sind. Er konstituiert sich eigenverantwortlich und lädt gegebenenfalls die Leitung und/oder ErzieherInnen ein.
Ergänzend initiiert die Kindergartenleitung Elterntreffen.

Elternabende

Zu Beginn des Kindergartenjahres finden Gruppenelternabende in der Kindertagesstätte statt, an dem auch die Elternvertreter für die Teilnahme am Elternrat gewählt werden. Weitere Elternabende finden gruppenspezifisch im laufenden Schuljahr statt oder sind thematisch gebunden.

Elternnachmittage

Diese finden mit Kindern und Eltern gemeinsam statt. Die Kinder wünschen sich solche Nachmittage, um sie gemeinsam mit ihren Eltern und Großeltern zu verbringen. Unterstützung der Ackerarbeit für die Einrichtung seitens der Eltern.

Entwicklungsgespräche

Mindestens einmal im Jahr führen wir Entwicklungsgespräche mit jeder Familie durch. Gemeinsam berichten Eltern und ErzieherInnen über die Erfahrungen und Beobachtungen zum Entwicklungsstand eines Kindes. Tür- und Angelgespräche
Sie bieten die Möglichkeit, kurze Informationen über das Kind auszutauschen.

Elterngespräche

Eltern haben stets die Möglichkeit, einen Termin mit den Erziehern und/oder der Leitung zu vereinbaren.

Elterninformationen

Durch Aushänge im Haus, Mailkontakte und durch die Elternvertreter werden die Eltern über aktuelle Themen informiert. Ein monatlicher Newsletter erreicht die Eltern bei schriftlicher Zustimmung, dort enthalten sind eine monatliche Rückmeldung über den Stand der noch laufenden oder neu begonnenen Projekte jeder einzelnen Gruppe. Anstehende Termine des Folgemonats und einem informativen pädagogischen Teil.


6 Qualitätsentwicklung / Qualitätssicherung

6.1 Pädagogische Qualitätssicherung

Analog dem hohen Qualitätsstandard unseres Unternehmens möchten wir auch im Kindertagestättenbereich die beste pädagogische Qualität gewährleisten.

Ergänzend zum Qualitätsmanagementsystem nach der Norm DIN EN ISO 9001 wird mit Hilfe eines im Rahmen der „Nationalen Qualitätsinitiative“ anerkanntem Qualitätsentwicklungsinstruments ein für die jeweilige Einrichtung pädagogisches
Qualitätssystem erarbeitet werden. Die Begleitung durch ausgebildete Fachkräfte ist dabei Voraussetzung um eine sach- und fachgerechte Umsetzung zu ermöglichen. Wir arbeiten mit dem Qualitätssystem PädQuis. Grundlage ist der Nationale Kriterienkatalog
(Tietze, Viernickel 2003).

Die Qualität unserer Einrichtungen wird analog den übrigen Unternehmensteilen evaluiert und weiterentwickelt. So erfolgt in regelmäßigen Abständen (ca. aller 3 Jahre, bei aktuellen Gegebenheiten zeitnah) eine Weiterentwicklung der Konzeption unserer Einrichtung, welche durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen, wissenschaftlich und fachlich unterstützt wird.

Im Rahmen der Kundenzufriedenheit und dem Ressourcenmanagement werden in unserer Kindertagesstätte in regelmäßigen Abständen Befragungen durchgeführt und ausgewertet. Wir unterscheiden die Befragung der Kundenerwartung und -zufriedenheit nach Eltern- und Kinderbefragung. Weiterhin erfolgt aller drei Jahre eine Mitarbeiterbefragung. Die Befragungen dienen der Weiterentwicklung der Kindertagesstätte sowie der Entwicklung von Kennzahlen für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess.

6.2 Beschwerdemanagement

Als Beschwerdemanagement werden alle systematischen Maßnahmen bezeichnet, die ein Unternehmen oder eine Einrichtung bei der Äußerung von Unzufriedenheit durch Kunden ergreift, um die Zufriedenheit des Beschwerdeführers wieder herzustellen. Ein systematisches Beschwerdemanagement beginnt beim Kunden. Kunden sind in unserer Kindertagesstätte neben den Kindern, die Eltern und Familienangehörigen, aber auch sonstige Interessenpartner wie Nachbarn, Schulen, Ärzte, Therapeuten, das Jugendamt – eben alle, die ein Interesse an unserer Arbeit haben. Beschwerden lassen sich nicht verhindern. Das muss auch nicht sein, denn in jeder Kritik liegt ein Bedürfnis und eine Chance zur Verbesserung und Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit. Beschwerden professionell entgegenzunehmen und ein Beschwerdegespräch für beide Seiten gewinnbringend zu gestalten, hat in seiner Auswirkung ein hohes Moment kundenfreundlicher Orientierung und stellt damit eine Qualitätssicherung für die Einrichtung dar.

Der richtige Umgang mit Kritik und Beschwerden ist Teil eines lebendigen Qualitätsmanagements. Voraussetzung dafür ist die Schaffung von Möglichkeiten, Beschwerden und Kritiken offen auszusprechen. Eine Beschwerde, die jemand vorbringt, ist aus dessen Sicht immer berechtigt. Eine Argumentation mit den Begriffen „richtig“ oder „falsch“ könnte als persönlicher Angriff gewertet werden, die eigenen Gefühle haben bei der Entgegennahme von Beschwerden keinen Platz. Eine Bewertung sollte mindestens im ersten Gespräch unterbleiben. Wichtig ist, dass Emotionen des Gesprächspartners zugelassen werden, es gilt die Regel: Emotionen vor Inhalt. Erst wenn das „Dampf ablassen“ möglich war, kann man sich wieder der sachlichen Ebene zuwenden.

Meistens wissen Beschwerdeführer sehr genau, was passieren müsste, damit sie zufrieden gestellt werden. Auch wenn die vorgebrachte Lösungsidee spontan kaum realisierbar erscheint, erfolgt eine Prüfung der Vorschläge. Es verbietet sich, leere Versprechungen zu machen. Zusagen sollten klar formuliert und dann auch eingehalten werden können. Verpflichtend für alle Arten von Beschwerden ist eine schriftliche Festlegung der Abmachung mit einer Definition der Kriterien, anhand derer festgemacht werden kann, ob sich durch die Vereinbarung, bis zu einem festgelegten Zeitpunkt, eine Verbesserung ergeben hat.

Durch die klare Festlegung von Standards im Umgang mit Beschwerden entsteht Transparenz. In unserer Kita wurden deshalb folgende Standards festgehalten:

  • Beschwerden werden als Chance zur Verbesserung gesehen
  • Beschwerden werden schriftlich festgehalten
  • Die Verantwortlichkeit für die Bearbeitung der Beschwerde und Termine für die Bearbeitungsfrist sind festgelegt
  • bei Bedarf kann zur Klärung von Inhalten der Beschwerde die Unterstützung der Geschäftsleitung in Anspruch genommen werden
  • die Lösungssuche zum Umgang mit Beschwerden ist Gegenstand der Teamberatungen und Elternratssitzungen
  • es erfolgt eine jährliche Auswertung der Beschwerden im Team und im Elternrat


7. Kooperationspartner der Einrichtung

„Rolf Zuckowski“ Grundschule in Lindenberg der Gemeinde Tauche

  • die Gestaltung des Übergangs von Kindertagesstätte zur Grundschule
  • enge Zusammenarbeit mit Schulleitung und Kitaleitung / ErzieherIn

Freiwillige Feuerwehr Glienicke

  • Unterstützung und Ansprechpartner bei der Präventionsarbeit

Gärtnerei Heinrich in Lindenberg

  • Beratung und Bereitstellung von Sämereien / Pflanzen für unser Acker

8. Literaturverzeichnis und Quellenverzeichnis

Dreier, Annette (1993). Was tut der Wind, wenn er nicht weht? Begegnungen mit der Kleinkindpädagogik in Reggio Emilia. Berlin, Fipp.

Feuser, Georg www.georg-feuser.com/publikationen (Zugriff 25.04.2015; 16.00 Uhr)

Grundgesetz Kommentar (Hrsg., zusammen mit Volker Epping), 2009, 1781 Seiten [Printversion des Beck'schen Online-Kommentars Grundgesetz (Stand: Juli/August 2009)].

Kinder- und Jugendhilfe - Achtes Buch Sozialgesetzbuch unter www.bmfsfj.de (Zugriff 25.04.2015; 15.20 Uhr)

Malaguzzi, Loris (2002). Hundert Sprachen hat das Kind. Die deutsch-italienische Originalausgabe. Herausgegeben von Reggio Children.

Rousseau, Jean Jaques (1998). Emil oder Über die Erziehung. Erster Band. 13. Auflage. UTB, Stuttgart.

Kitagesetz Brandenburg (Stand 27.07.2015)

Wilmsmeier, Andrea (2003). Partizipation als Bildungschance im Elementarbereich, Diplomarbeiten Agentur diplom.de


9. Impressum

Herausgeber: Kita „Rappelkiste“ Glienicke
Erarbeitet von: Anne Gemmel ( Kitaleitung)
Erstellt am: 17.05.2021
Genehmigt vom Träger:
Herausgegeben am:
Erste Überarbeitung am: 12.02.2022

Unsere Ackerkita

Seit dem Jahr 2021 ist die Kindertageseinrichtung „Rappelkiste“ eine zertifizierte Ackerkita. Innerhalb eines gesamten Jahres lernen die Kinder, ab dem 3. Lebensjahr, was es heißt ein Acker zu bewirtschaften, mit allen Arbeiten die dazugehören. Die Vorbereitung des Ackers von ca. 90 qm wird jedes Jahr mit der Bereitschaft unseren „Ackebuddy´s“ (freiwilligen Eltern) unterstützt. In dieser Zeit säen, pflanzen, pflegen und ernten die Kinder ihr eigenes Gemüse mit dem Ziel, sie für gesunde Ernährung, Natur und Nachhaltigkeit zu begeistern. Mit Bildungsmaterial werden sie spielerisch mit der praktischen Arbeit auf dem Acker begleitet. Somit lernen sie die Wertschätzung der Natur und der Lebensmittel. (aus dem Konzept Punkt 4.8)