Gesundheit & Pflege
MedEx 2024
Amt für Kreisentwicklung und Infrastruktur plant Exkursionen für Studierende der Medizin, um sie für den Landkreis zu begeistern
Um noch mehr Ärztinnen und Ärzte für die Arbeit in unserer Region zu gewinnen, hat das Amt für Kreisentwicklung und Infrastruktur die Initiative MedEx 2024 gestartet.
Die Idee hinter diesem Projekt ist es, Studentinnen und Studenten der Humanmedizin mit bestandenen Physikum für das Leben und Arbeiten im Landkreis Oder-Spree zu begeistern. Dazu soll bei Exkursionen ein Einblick in die beruflichen Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten einerseits und den abwechslungsreichen Freizeit- und Lebensmöglichkeiten andererseits gegeben werden. In diesem Jahr stehen dabei die Großräume Beeskow und Eisenhüttenstadt im Fokus.
Die Exkursionen sind für je zwei Tage geplant: Großraum Eisenhüttenstadt am 16. und 17. September 2024, Großraum Beeskow am 25. und 26. September 2024. Dabei werden Krankenhäuser, Ärztehäuser und andere medizinische Einrichtungen vorgestellt. Es gibt Zeit für Gespräche mit Medizinern, die die beruflichen Möglichkeiten für Ausbildung und Karriere vorstellen. Begleitet werden die Studierenden bei den Exkursionen von Mitarbeitenden des Amtes für Kreisentwicklung und Infrastruktur. Für Verpflegung und Übernachtung ist gesorgt.
Studentinnen und Studenten der Humanmedizin mit bestandenen Physikum können sich direkt unter https://www.landkreis-oder-spree.de/Politik- Landkreis/Kreisentwicklung/MedEx-2024/ für die Exkursionen bewerben.
Bei Fragen steht Sandra Jakobitz vom Amt für Kreisentwicklung und Infrastruktur unter sandra.jakobitz@l-os.de und telefonisch unter 03366 35-1613 zur Verfügung.
Gesundheitsrisiken von Hitze
Wie auch in den vergangenen Jahren steht nunmehr der Sommer vor der Tür. Wie häufig im Leben, bringt der Sommer aber nicht nur unzählige schöne Eigenschaften mit sich, sondern birgt auch einige Risiken, die es zu beachten gilt.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) weist deshalb auf Ihrer Homepage auf Gesundheitsrisiken von Hitze hin:
Die Folgen von Hitze auf den Körper
Für viele Menschen ist richtig schönes Sommerwetter mit strahlendem Sonnenschein die schönste Zeit im Jahr.
Weniger angenehm sind hingegen die richtig „heißen Tage“ mit hohen Temperaturen über 30 °C in Kombination mit „Tropennächten“, in denen die Temperaturen nicht unter 20 °C sinken. Tritt diese Konstellation über mehrere Tage auf, dann sprechen wir von einer „Hitzewelle“. „Hitzewellen“ wirken sich dabei besonders belastend auf das Wohlbefinden und die Gesundheit aus. Die Menschen sind dann nicht nur tagsüber extremer Hitze ausgesetzt, sondern ihr Körper kann sich nachts durch die fehlende Abkühlung nicht richtig erholen. Als Folge der andauernden Hitzebelastung können Hautausschläge, Wadenkrämpfe und Schwellungen in den Beinen auftreten. Bestehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen können sich verschlimmern oder neu auftreten. Typische Symptome für eine Belastung des Herz-Kreislauf-Systems sind Schwindel, Kopfschmerzen, Erschöpfung und Benommenheit.
Hitzebelastung kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Die Erfahrungen der letzten Hitze-Sommer haben gezeigt, dass Menschen ab 65 Jahren, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Säuglinge und Kleinkinder besonders betroffen sind. Letztendlich sind aber das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit von uns allen bei hohen Temperaturen eingeschränkt. Das stellt uns vor große Herausforderungen: Wir müssen lernen, mit der Hitze zu leben und Hitzebelastungen entgegenzuwirken.
Hat sich der Körper erst einmal auf hohe sommerliche Temperaturen eingestellt, kann er besser damit umgehen. Eine früh im Sommer auftretende Hitzewelle birgt also größere Risiken als eine spätsommerliche, da sich der Körper noch nicht richtig angepasst hat
Wer ist durch Hitze besonders gefährdet?
Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf Hitze. Entscheidend ist die individuelle Anpassungsfähigkeit des Körpers. Auch die Fähigkeiten und Möglichkeiten einer Person, sich während einer Hitzewelle aktiv vor Hitzebelastungen zu schützen, spielen eine Rolle. Menschen aus den folgenden Gruppen sollten bei Hitze in besonderem Maße auf sich Acht geben bzw. vor Hitze geschützt werden:
- Menschen ab 65 Jahre
- ältere alleinlebende Menschen, die Probleme mit ihrer Mobilität haben
- pflegebedürftige Menschen
- Säuglinge und Kleinkinder
- Menschen mit Vorerkrankungen
- Menschen mit akuten Erkrankungen
- Menschen, die im Freien arbeiten und die körperlich schwer arbeiten
- Menschen in besonderen Lebenslagen (z. B. Obdachlose, Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen)
Sie möchten wissen, wie sich Hitze auf Ihre Gesundheit auswirken kann und was Sie bei hitzebedingten Beschwerden tun sollen? Auf der Seite der BzgA sind die wichtigsten Symptome und Sofortmaßnahmen für Sie zusammengestellt.
Quelle: Gesundheitsrisiken von Hitze | BZgA - Klima - Mensch - Gesundheit / Stand 13. Mai 2024
RKI warnt vor neuen Zecken-Risikogebieten
Das Robert-Koch-Institut hat in Brandenburg und Thüringen neue Gebiete ausgewiesen, in denen Menschen vor Zecken auf der Hut sein sollten. Als Schutz gilt vor allem die Impfung.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist jedes Jahr neue Zecken-Risikogebiete aus. Vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, aber auch in Südhessen, in Sachsen, im südöstlichen Thüringen und im südöstlichen Brandenburg besteht das Risiko für die meist von Zecken übertragene Hirnentzündung FSME. Neu hinzugekommen sind 2024 der Stadtkreis Frankfurt (Oder) im Osten Brandenburgs und der Landkreis Altenburger Land im südlichen Thüringen, wie das RKI in seinem aktuellen Bericht mitteilt. Damit seien jetzt aktuell bundesweit 180 Kreise als Risikogebiete ausgewiesen.
RKI: Nur FSME-Impfung schützt
FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Überwiegend verlaufen die Infektionen mit den Viren ohne Symptome. Das Risiko einer schweren Erkrankung ist bei Menschen über 60 Jahren deutlich erhöht.
Menschen, die in FSME-Risikogebieten wohnen, arbeiten oder sich dort aus anderen Gründen aufhalten und dabei ein Risiko für Zeckenstiche haben, empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine FSME-Impfung.
99 Prozent der 2023 übermittelten FSME-Erkrankten seien gar nicht oder unzureichend dagegen geimpft gewesen, schreibt das RKI - wobei unzureichend geimpft bedeutet, dass die Grundimmunisierung unvollständig war oder Auffrischimpfungen fehlten.
Zeckenbisse müssen schnell desinfiziert werden
Den zuverlässigsten Schutz biete die FSME-Impfung, schreibt das RKI. Da FSME-Viren bereits bei Beginn des Saugakts in den Menschen kämen, müssten sie umgehend entfernt und die Wunde desinfiziert werden. Späteres Absuchen des Körpers und Herausziehen von Zecken schütze wenig.
"Zeckenstiche können zum Teil durch Schutzmaßnahmen wie das Tragen geschlossener Kleidung, das Vermeiden von Unterholz und hohen Gräsern und das Verbleiben auf festen Wegen verhindert werden." (RKI)
Zecken können auch die Erreger der Lyme-Borreliose übertragen, was oft erst Stunden nach Beginn des Saugakts erfolgt. Sie ist laut RKI wesentlich häufiger und komme deutschlandweit vor. Erstes Symptom ist oft eine größer werdende Rötung um die Einstichstelle herum, später können Nerven, Gelenke und Herz von den Bakterien befallen werden.
Quelle: Gefahr durch Zecken: RKI warnt vor zwei neuen Risikogebieten - ZDFheute / Stand 23. April 2024
Kommunale Förderung „Pflege vor Ort“
»Pflege vor Ort« erweitert Beratungsangebot
Nachdem das Projekt „Sorglos im Alter“ in der Gemeinde Rietz-Neuendorf erfolgreich gestartet ist, werden die kostenlosen Beratungen für pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige erweitert. Auch im Ortsteil Herzberg, im Dorfgemeinschaftshaus an der Seestraße 36, sowie im Ortsteil Groß Rietz in der Gaststätte „Zum Alten Konsum“ an der Beeskower Chaussee 33 bietet Madeleine Greinert ab Juni Informationen rund um die Pflege und Betreuung an. Sie gibt Tipps zur finanziellen Unterstützung sowie praktische Hilfe beim Beantragen von Leistungen. Auch Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten können bei ihr geprüft werden. Aktuelle Formulare dafür hält sie bereit.
Mittlerweile hat es sich schon herumgesprochen, dass die Beratungen auch als Hausbesuche möglich sind, falls Sie das Angebot vor Ort nicht wahrnehmen können. Sowohl in Neubrück als auch in Alt Golm konnten bereits zahlreiche Beratungen durchgeführt werden.
Die „Pflege vor Ort“ soll älteren und pflegebedürftigen Menschen ein selbstbestimmtes Leben in ihrem vertrauten Wohnumfeld ermöglichen. Die Beratungen erfolgen absolut neutral und vertraulich. Auch wenn ein Pflegedienst bereits angebunden ist, können die kostenfreien Beratungen vor Ort in Anspruch genommen werden. Frau Greinert vermittelt ihre Bedarfe an ihren Wunschpflegedienst. Die Termine für die Beratungen in den Ortsteilen finden Sie im Internet und als Aushang in den Schaukästen.
Madeleine Greinert freut sich über Ihre telefonische Voranmeldung bzw. auf eine Terminvereinbarung für einen persönlichen Besuch bei Ihnen.
Ihre Ansprechpartnerin:
Weitere Informationen und die kommenden Termine finden Sie unter:
Projekt »Sorglos im Alter« hilft vor Ort
Projekt „Sorglos im Alter“ hilft vor Ort
Selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben – ein Ziel das die meisten von uns haben. Was aber machen, wenn durch Alter oder Krankheit Hilfe notwendig wird, tägliche Besorgungen schwerer fallen oder die eigene Wanne zum unüberwindlichen Hindernis erwächst?
Für diese wichtigen Fragen hat das Land Brandenburg die Förderrichtlinie „Pflege vor Ort“ erlassen. Im Rahmen dieses Programms haben Pflegebedürftige wie auch pflegende Angehörige die Möglichkeit sich sowohl in kleinen Runden, wie auch in persönlichen Gesprächen, beraten zu lassen.
Ich freue mich, dass die Gemeinde Rietz-Neuendorf mit dem Pflegedienst „Anke Reincke - Häusliche Krankenpflege und Seniorenbetreuung GmbH“ einen kompetenten Partner für diese Fragen gewinnen konnte. Dazu stehen Ihnen ab sofort Madeleine Greinert, staatlich anerkannte Sozialarbeiterin und Sozialpädagogin und Jessica Kellner, examinierte Krankenschwester und Pflegeberaterin, als Ansprechpartnerinnen für soziale und pflegerische Fragen zur Verfügung. Beide bringen jahrelange Erfahrungen in der Krankenhaus-Sozialarbeit mit.
Die Leistungen im Überblick:
- Onkologische Beratung (Erst- und Zweitberatung)
- Beratung und Beantragung Härtefonds der Deutschen Krebsgesellschaft
- Beratung und Vermittlung bei Pflegeleistungen (Zusammenarbeit mit Pflegeberater)
- Beratung und Beantragung Schwerbehinderung (Erstantrag und Neufeststellung)
- Beratung zur Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung
- Hilfe bei Problemen im sozialen Umfeld
- Beratung Hausnotruf und Essen auf Rädern
- Rentenangelegenheiten (Erwerbsminderungsrente)
- Unterstützung bei Behörden-Angelegenheiten
- Beratung und Vermittlung von Pflegehilfsmitteln
- Beratung und Beantragung von Anschlussheilbehandlung, Reha und Kur
- Beratung und Vermittlung von Tagespflege und Betreutem Wohnen sowie palliativer Pflege
Die Beratungsrunden finden immer Monatgs von 08:00 – 11:00 Uhr in wechselnden Dorfgemeinschaftshäusern statt. Termine in Ihrer Nähe finden Sie auf der Homepage unter "Veranstaltungen & Termine" oder im Schaukasten in Ihrem Ortsteil.
Für ein persönliches Gespräch und/oder Fragen, können Sie Frau Greinert und Frau Kellner (als Stellvertretung) gerne auch direkt kontaktieren.
Internet: www.pflegemit-herz.de
Scheuen Sie sich also bitte nicht dieses Angebot in Anspruch zu nehmen, um auch in Zukunft gut zu Hause leben zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Oliver Radzio
Bürgermeister der Gemeinde Rietz-Neuendorf
Frau Madeleine Greinert & Frau Jessica Kellner
Pflege vor Ort - Bericht über die Verwendung der Mittel in den Jahre 2022
Kommunale Förderung „Pflege vor Ort“ - Bericht über die Verwendung der Mittel in den Jahre 2022
1. Einführung
2. Ausgangssituation in der Gemeinde Rietz-Neuendorf
3. Rahmenbedingungen
4. Begründung der Maßnahme
5. Maßnahmenbeschreibung
6. Maßnahmenbewertung
7. Ausblick
1. Einführung: Informationen zur Zielsetzung der Richtlinie „Pflege vor Ort“
Die kommunale Richtlinie „Pflege vor Ort“ als erste Säule des Paktes für Pflege hat zum Ziel, Menschen mit Pflege- und Hilfebedarf und ihre pflegenden Angehörigen wohnortnah zu unterstützen. Die individuellen Leistungen der Pflegeversicherung sollen mit sozialräumlichen Projekten und Maßnahmen ergänzt werden. Die Kommunen erhalten die Möglichkeit, durch die Fördermittel des Landes vor Ort bedarfsgerechte Angebote für Menschen mit Pflege- und Hilfsbedarf und deren Angehörige zu schaffen. Mit „Pflege vor Ort“ soll der Baustein für den Aufbau von alters- und pflegefreundlichen Sozialräumen gelegt werden, die sich durch die Zuständigkeit der Gemeinden und Ämter für die Antragstellung an den Bedingungen und Bedarfen vor Ort orientieren und diese zusammen mit den ortsansässigen Akteuren entwickeln .
2. Ausgangssituation in der Gemeinde Rietz-Neuendorf
In der Gemeinde Rietz-Neuendorf gab es entsprechend des Pflegedossiers 2021 der Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg (FAPIQ) im Jahr 2019 insgesamt 241 Menschen mit Pflegebedarf, die überwiegend in ihrer Häuslichkeit und durch Familien, Freunde etc. gepflegt werden. Der Anteil der hochaltrigen Menschen wird aufgrund der demografischen Entwicklung zukünftig in der Gemeinde Rietz-Neuendorf zunehmen. Deshalb ist grundsätzlich mit einer Zunahme der zu pflegenden Personen zu rechnen. Das kommunale Pflegedossier der Gemeinde Rietz-Neuendorf und das Pflegedossier des Landkreises Oder-Spree zeigen, dass eine überdurchschnittliche Zunahme in der Gemeinde zu erwarten ist. In der Gemeinde Rietz-Neuendorf gibt es nach Zahlen des LASV kein Angebot zur Unterstützung im Alltag (AuA).
3. Rahmenbedingungen der Maßnahme
Der Gemeinde Rietz-Neuendorf stehen nach der Förderrichtlinie „Pflege vor Ort“ vom 17.03.2021 (zuletzt geändert am 23.12.2022) entsprechend der Anlage zur Richtlinie jährlich eine Fördersumme von 13.600 € zur Verfügung, die durch 10 % Eigenmittel der Kommune ergänzt werden müssen. Die Förderrichtlinie hat eine Laufzeit bis Ende 2024.
Die Gemeinde Rietz-Neuendorf hat im Jahr 2022 folgende Fördermittel beantragt:
- Fördersumme: 13.600,00 €
- Eigenmittel 10%: 1.511,11 €
- Gesamtsumme: 15.111,11 €
Von diesem Antrag wurden entsprechend des Zuwendungsbescheides vom 28. November 2022 folgende Mittel für das Jahr 2022 bewilligt:
- Fördersumme: 7.500,00 €
- Eigenmittel 10%: 833,33 €
- Gesamtsumme: 8.333,33 €
Die Verwendung der bewilligten Mittel erfolgte entsprechend der Ziele-Maßnahmen-Tabelle wie folgt:
- Projektbezeichnung: Alltagsunterstützende Maßnahmen
- Projektträger: Anke Reincke Häusliche Kranken- und Senioren-betreuung GmbH
- Ziele (was soll erreicht werden): Förderung der sozialen Teilhabe, Vermeidung von Vereinsamung und Überlastung in der Pflege. Eigenständiges Leben in der gewohnten Umgebung so lange wie möglich erhalten.
- geplante Maßnahmen zur Erreichung der Ziele: Aufklären/Informieren zu den Möglichkeiten der häuslichen Versorgung und Entlastung der pflegenden Angehörigen. Beratung vor Ort in der jeweiligen Gemeinde, telefonisch oder persönlich in der Häuslichkeit. Vorhandene Netzwerke nutzen und vermitteln. Vermittlung von Pflegediensten, Tagestätten und anderen Bedarfen.
- Ausgaben 2022: 8.333,33 € (davon 3.333,33 € für die geplanten Maßnahmen + 5.000,00 € für Sachkosten für Erstausstattung von mobilem Drucker, Laptop und Internet)
4. Begründung der Maßnahme
„Pflege vor Ort“ wird in der Gemeinde Rietz-Neuendorf dafür genutzt, um mit Teilhabeangeboten, der Einsamkeit von Menschen mit Pflegebedarf entgegenzuwirken und umfangreich zu Hilfsangeboten zu beraten. An der Schwerpunktsetzung haben der Seniorenbeirat und der Projektträger Anke Reincke Häusliche Kranken- und Seniorenbetreuung GmbH mitgewirkt.
5. Maßnahmenbeschreibung
• Zielsetzung
Ziel des Projektvorschlags für das Förderjahr 2022 und 2023 ist es, dass die Menschen mit Pflegebedürftigkeit, durch vielfältige, flexible und niedrigschwellige Angebote, sowie entsprechende Hilfen dort abgeholt und versorgt werden wo sie sich gerade befinden. Wir möchten ihnen den Weg ebnen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter führen zu können, sie in das soziale Geschehen der Gesellschaft zu integrieren und ihre Teilhabe zu fördern. Im Rahmen des Projekts sollen die Voraussetzungen dafür verbessert und vorhandene Strukturen ausgebaut und genutzt werden.
Die Unterstützung durch individuelle Angebote, wie beispielsweise stundenweise Betreuung oder Unterstützung in der Hauswirtschaft durch ortsansässige Pflegedienste, kann sich bei Pflegebedürftige positiv auf Stimmung, Lebensqualität und Gesundheitszustand auswirken. Bei frühzeitiger Teilnahme an individuellen Angeboten, kann eine Überforderung / Überlastung der Angehörigen, innerhalb der Pflege, positiv entgegengewirkt werden. Indem Angehörige ermutigt werden, Hilfen und Unterstützungen in Anspruch zu nehmen, sich nicht zu isolieren und ihren Alltag in gewohnter Umgebung weiter zu leben, sollen sie so mit Hilfe unserer Angebote Entlassung in der Pflege erfahren.
Die Einwohnerschaft wird für das Thema Pflege sensibilisiert, indem die Öffentlichkeitsarbeit intensiv umgesetzt wird. Wir werden mit Flyern, Postwurfsendungen, Anzeigen/ Gemeindezeitschriften über unser Angebot informieren. Hierbei sollen alle Akteure eng zusammenarbeiten und im ständigen Austausch stehen. Denkens- und wünschenswert wäre hierbei die Initiierung eines Facharbeitskreises. Allerdings muss die Bereitschaft für diese Art eines Austausches noch abgefragt werden. Zur Umsetzung des Projekts „Sorglos im Alter" findet mit Projektbeginn eine intensive Akquise zur Bedarfsermittlung der Bürger*innen in den einzelnen Kommunen statt. Anhand derer eine Bedarfsgerechte Projektgestaltung / Projektanpassung erfolgt. Diese können sich auf kulturelle Angebote sowie eine tiefergehende Netzwerkarbeit erstrecken. Hierbei agiert der Projektanbieter Anke Reineke Häusliche Krankenpflege und Seniorenbetreuung GmbH stets neutral unter Berücksichtigung des Wunschs und Wahlrechts der Bürger*innen.
Ein weiteres Ziel für das Förderjahr 2023 ist die Schaffung eines Facharbeitskreises, im Rahmen „Pflege vor Ort", der regelmäßig auf kommunaler und interkommunaler Ebene erfolgen soll.
• Maßnahmenkatalog
Die Intension der aufgeführten Maßnahmen und Instrumente (s. Tabelle 1) besteht darin, dass von Pflegebedürftigkeit betroffene Menschen weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Ein weiterer Fokus liegt in der aktiven Hilfestellung im Falle einer Pflegebedürftigkeit. Auch ein präventiver Charakter liegt den Maßnahmen zugrunde. Sollten andere Themenschwerpunkte nachgefragt werden, kann diese Nachfrage kurzfristig durch Umstellung der Angebotspalette bedient werden.
Die an dieser Stelle dargestellten Maßnahmen und Instrumente sind u.a. Angebote zur Bewältigung von Problemen, die erfahrungsgemäß bei der Zusammenarbeit mit Klient*innen sowie deren Angehörigen im ambulanten Pflegesektor oft zur Sprache gebracht werden. Basierend auf die zurückliegende Tätigkeit des neu gegründeten Sozialen Dienstes, von Anke Reineke Häusliche Krankenpflege und Seniorenbetreuung GmbH, welche im Rahmen der klinischen Sozialarbeit im Krankenhaus tätig waren, zeigten sich nach Entlassung Bedarfe in der häuslichen Versorgung auf. Diese stellten sich als unzureichend gesichert dar.
Hierfür bietet das Förderprojekt „Pflege vor Ort" eine gute Basis um dem entgegen zu wirken. Die geplanten Maßnahmen können in einen individuell abgestimmten Turnus angeboten werden. Der Turnus und Umfang der Angebote sind abhängig von der Personalausstattung des Projektes. Je nach Bedarf und Thema der Veranstaltung können auch qualifizierte Pflegeassistent/innen oder Betreuer/innen eingesetzt werden. Der Personalbedarf für die individuellen Angebote wird durch den beteiligten Pflegedienst vollumfänglich bereitgestellt.
• Alltagsunterstützende Maßnahmen vermitteln / anbieten
Innerhalb dieser Maßnahme werden Pflegebedürftige, pflegende Angehörige und Interessenten informiert, aufgeklärt und unterstützt. Es werden bedarfsgerechte Informationen vermittelt und gezielte Möglichkeiten, wie beispielsweise die Anbindung an eine Tagesstätte oder die Förderung der sozialen Teilhabe, angeboten.
Ebenso sollen alle Bürger*innen einen niedrigschwelligen Zugang zum Projektangebot erhalten. Dieses Leistungsangebot wird in den gestellten Räumlichkeiten vor Ort, telefonisch und in der Häuslichkeit bereitgehalten und ist individuell und flexibel gestaltbar.
• Workshops
Hierbei handelt es sich um Angebote zur Teilhabe am sozialen Geschehen innerhalb der Kommune. Indem Angehörige entlastet und zu bestimmten Themen sensibilisiert werden, sollen der Zusammenhalt und das Verständnis vor Ort gestärkt werden. Dies kann in Form von Demenzkaffees oder durch Informationsaustausch in kleinen Gesprächsrunden erfolgen. Aber auch Workshops, im Rahmen von Veranstaltungen der Seniorenbeiräte, haben hier einen hohen Stellenwert. Immer unter Berücksichtigung der vorhandenen Bedarfe. So könnten verschiedene Veranstaltung zum Thema „Mobilität im Alter" geschaffen werden.
Infostände bilden einen wichtigen Part innerhalb der Workshops und ergänzen die aktiven Workshops mit den theoretischen und praktischen Erfahrungen beider Seiten.
• Netzwerkarbeit
Das Herzstück für die Umsetzung dieser Maßnahmen bildet die Netzwerkarbeit. Es sollen vorhandene Strukturen genutzt, ausgebaut und gepflegt werden. Dabei erfolgt die Vernetzung interkommunal in Form von Kooperationen zwischen Fachkräften und den verschiedensten Netzwerkpartnern. Hierbei ist das Ziel ein längerfristiges und bei Notwendigkeit, unabhängig vom Förderprogramm, fortlaufendes Projekt zu schaffen.
6. Maßnahmenbewertung
Im Herbst 2022 wurde „Pflege vor Ort“ – „Sorglos im Alter“ in der Gemeinde Rietz – Neuen-dorf bewilligt. In diesem Jahr wurden elektronische Geräte beschafft, um eine Beratung mit Informationsmaterial vor Ort zu gewährleisten. Aber auch eine gezielte Bedarfsermittlung in den einzelnen Seniorenrunden wurde durchgeführt. Die Maßnahme wurde im Amtsblatt veröffentlicht und beworben. Ebenso wurden Flyer und Aushänge durch den Projektanbieter „Anke Reincke Häusliche Krankenpflege und Seniorenbetreuung GmbH“ entworfen und verteilt. Nach der Bedarfsabfrage in den einzelnen Seniorenrunden, die aufgrund der wenig verbleibenden Zeit des restlichen Jahres, noch nicht in jeder Gemeinde erfolgte, ergab sich eine erste Tendenz der Bedarfe. Hier zeichneten sich Bedarfe zu den Themen Pflegegrad (Beantragung, Ansprüche und Leistungen), Schwerbehinderung, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung ab. Förderlich waren die ersten Ergebnisse der Akquise für das Maßnahmenjahr 2023. Hier konnte gezielt auf die gewonnenen Informationen aufgebaut werden. Hinderlich jedoch war der knappe Zeitraum für das Jahr 2022. So dass keine aktive Beratung erfolgen konnte und es bei der Aufarbeitung der Themen und die Beschaffung des Equipments blieb. Jedoch positiv zu erwähnen sind die ersten telefonischen Anfragen und die daraus resultierenden Empfehlungen untereinander. Die Veröffentlichung im Amtsblatt wurde nicht von jedem wahrgenommen, so dass es immer wieder Nachfragen gab was das für ein „Projekt / Maßnahme“ sei. Wir planten für das Maßnahmen Jahr 2023 eine erneute intensive Bekanntgabe in den einzelnen Seniorenrunden und in den Seniorenbeiratssitzungen. Auch der Pflegedienst Anke Reincke veröffentlichte dazu einen kurzen Bericht im Haus-eigenen Magazin 12/2022 und plante für das Jahr 2023 einen Beitrag in der MOZ. Das An-gebot konzentriert sich bislang auf die großen und zentralen Orte der Gemeinde und wird bei Bedarf im Jahr 2023 angepasst. Da im Maßnahmen Jahr 2022 noch keine Vor Ort Beratung angeboten werden konnte, kann keine Angabe über die Annahme der „Vor Ort Beratung“ gemacht werden. Hier sollten die Grundsteine für das Jahr 2023 gelegt werden um mit Maßnahmen Beginn 2023 zu erörtern, ob alle Orte der Gemeinde das Angebot annehmen können oder auch kleine abgelegte Orte in Betracht gezogen werden müssen. Positiv zu erwähnen ist die aktive Unterstützung des Seniorenbeirats der Gemeinde. Hier fand ein aktiver und intensiver Austausch statt.
7. Ausblick
Aufgrund der bisherigen positiven Erfahrungen mit dem Projekt „Sorglos im Alter“ werden Ziele und Umsetzung mittelfristig beibehalten. Ziel der Gemeinde und des Trägers ist weiterhin eine umfassende und unterstützenden Information betroffener Bürgerinnen und Bürger sowie ihrer Angehörigen, um auch in Zukunft ein gutes Leben im eigenen zu Hause zu ermöglichen und pflegende Angehörige bestmöglich zu entlasten.
Rietz-Neuendorf, den 11. August 2023
Oliver Radzio
Bürgermeister